Detailergebnis zu DOK-Nr. 59011
Wege in die Zukunft des Vertriebs: die Strategie für die Realisierung des Elektronic-Ticketings im Rhein-Main-Verkehrsverbund
Autoren |
W. Rausch |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 60 (2007) Nr. 9, S. 339-343, 3 B
Vergleicht man die Aktivitäten des Rhein-Main-Verbunds (RMV) mit denen anderer deutscher Verkehrsverbünde und -unternehmen, ist der RMV nach wie vor an führender Stelle dabei und ein wichtiger Treiber des E-Ticketings. Wichtig bleibt, dass die Einführung des E-Ticketings verträglich nur in kleinen Schritten erfolgen kann und einhergeht mit einer Reform der Vertriebsstrukturen, die insgesamt zu größerer Effizienz führen soll. So verstanden, handelt es sich um einen längeren Entwicklungs- und Realisierungsprozess, der Schritt für Schritt weit ins nächste Jahrzehnt reicht. Deshalb können kurzfristige Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen kein seriöses Kriterium sein. Andere technische Entwicklungen waren in ihren Anfängen auch keinesfalls wirtschaftlich. Innovationen brauchen Zeit für Entwicklung und Reife, bis sie rundum überzeugen, den Markt erobern und als Selbstverständlichkeit akzeptiert werden. Der RMV setzt weiter auf die Doppelstrategie: die Chipkarte eher für Vielfahrer, das Handy eher für Gelegenheitskunden. Die Einschätzung ist, dass die Kunden unterschiedliche Präferenzen haben werden, sodass beide Systeme, Chipkarte und Handy, angeboten werden sollten. Bei der Chipkarte wird jedoch der RMV auf eine teure Infrastruktur für die Fahrtenerfassung verzichten und auf kostengünstige Lösungen setzen, die hoffentlich bald marktreif sind. Neben den elektronischen Einrichtungen, die Fahrgäste, Verkaufsstellen und Kontrolleure über das Frontend bedienen, ist es ein wichtiger Innovationsschritt für den RMV, im Backend das verbundweite mandantenfähige Hintergrundsystem Modul für Modul aufzubauen.