Detailergebnis zu DOK-Nr. 59195
Auswirkungen der Beschäftigungssuburbanisierung auf den Berufsverkehr: Führt die Suburbanisierung der Arbeitsplätze zu weniger Verkehr?
Autoren |
S. Siedentop |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Informationen zur Raumentwicklung (2007) Nr. 2/3, S. 105-124, 3 B, 11 T, Q
Der Beitrag geht der sogenannten "Co-Location-Hypothese" nach, wonach es im Zuge von Dekonzentrationsprozessen der Beschäftigung zu einer Verringerung der beruflichen Verkehrsleistung kommen könnte. Dies könnte erwartet werden, wenn lange Berufspendelwege vom Umland in die Kernstadt durch kürzere Pendelrelationen innerhalb der suburbanen Räume ersetzt würden. Am Beispiel von vier deutschen Agglomerationsräumen kommt der Autor insgesamt zu dem Ergebnis, dass die Co-Location-Hypothese nicht bestätigt werden kann. Trotz einer Dezentralisierung der Beschäftigung kam es nicht zu einer kleinräumigeren Funktionsverflechtung in suburbanen Räumen. Der Autor erklärt dies unter anderem mit der nachweisbaren Monofunktionalität suburbaner Wachstumspolitiken. Offensichtlich sind nur wenige Gemeinden in der Lage oder motiviert, ihre Beschäftigungs- und Bevölkerungspolitik konsequent aufeinander abzustimmen. Dementsprechend ist die suburbane Realität in der Tendenz durch ein standörtliches Nebeneinander von neu entstehenden oder sich weiter entwickelnden Beschäftigungszentren und Gemeinden mit weiterhin dominanter Wohnstandortfunktion geprägt. Das in der Beschäftigungssuburbanisierung liegende Gestaltungspotenzial für eine verkehrssparsamere Siedlungsentwicklung im suburbanen Raum wird so nur eingeschränkt wirksam.