Detailergebnis zu DOK-Nr. 59289
Verkehrsmanagement Fußball-Weltmeisterschaft 2006: Konzept, Akzeptanz, Wirkung, Übertragbarkeit
Autoren |
S. Bogusch T. von Einem A. Spellerberg |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
Kaiserslautern: Institut für Mobilität und Verkehr, Technische Universität Kaiserslautern, 2007, IV, 176 S., 78 B, 85 T, zahlr. Q (Grüne Reihe H. 69). - ISBN 978-3-939432-51-7
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wurden unterschiedliche Verkehrsleitsysteme in sechs ausgewählten Spielorten der Fußball-WM 2006 (Berlin, Frankfurt am Main, Gelsenkirchen, Kaiserslautern, Nürnberg und Stuttgart) untersucht sowie Übertragbarkeiten von Verkehrsmanagementkonzepte auf andere Großveranstaltungen überprüft. Grundlage der Untersuchung bilden die umfassenden systematischen Analysen mit quantitativen, standardisierten Zuschauerbefragungen, quantitativen Erhebungen (Pkw-Zählungen, Fahrgastzählungen, Parkraumerfassung) sowie Messfahrten auf den Zulaufstrecken. Die Wirksamkeit von Verkehrslenkungs- und -leitsystem hing stark von den infrastrukturellen Rahmenbedingungen (Lage des Stadions im Verkehrsnetz, Anzahl und Kapazität der Stadionerschließungsrouten, ...) ab. Die räumlich getrennte Lenkung der Fangruppen zu den Besucherparkplätzen mittels statischer Leitsysteme hatte bei Städten mit mehreren Anfahrtswegen zu einer Verteilung der Besucherverkehre geführt. Bei Routen mit unterschiedlichen Kapazitätsreserven stellt die gleichmäßige Verteilung jedoch nicht das Optimum dar; Kapazitätsengpässe können auf einzelnen Routen auftreten, während andere Routen noch über Kapazitätsreserven verfügen. Reaktionsmöglichkeiten auf Störungen durch beispielsweise Unfälle sind bei statischen Systemen ebenfalls nicht gegeben. Abweichungen von der gleichmäßigen Verteilung treten durch Besucher mit Ortskenntnis auf, die die kürzeste Route zu den Parkplätzen wählen oder die zum Stadion am nächsten gelegenen Parkplätze anfahren. Zudem zeigte die Befragung, dass einem Teil der Besucher die farbliche Trennung nicht bekannt war und sie nur den Stadionsymbolen unabhängig von der Farbe folgten. Mit dynamischen Leitsystemen kann auf die Verkehrslage flexibel reagiert werden. Die Verkehrslenkung konnte gemäß den vorhandenen Kapazitäten erfolgen, Umwegfahrten durch die Zuordnung der Routen nach Fangruppe und nicht an Anreiserichtung konnten vermieden werden.