Detailergebnis zu DOK-Nr. 59406
Einfluss dynamischer Navigation auf das Verkehrsgeschehen in städtischen Straßennetzen
Autoren |
I. Matschke |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Hannover: Institut für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau, 2007, III, 206 S., zahlr. B, Q, Anhang (Veröffentlichungen des Instituts für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und Städtebau (Univ. Hannover) H. 37). - ISBN 3-922344-37 44-37-7
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse des Einflusses von Verkehrszustandsinformation und Zielführung auf die Routenwahl und deren Wirkung auf den Verkehrszustand. Der Fokus liegt auf der Identifizierung netzweiter Zusammenhänge speziell in städtischen Bereichen, da dort die feinteilige Struktur und die Überlagerung unterschiedlicher Einflüsse hohe Anforderungen an Informations- und Leitsysteme stellen. Die Untersuchungen basieren auf einer modellmäßigen Betrachtung mittels mikroskopischer Simulation, wobei das Straßennetz von Hannover als Beispiel eines typisch städtischen Umfelds abgebildet wurde. Um möglichst realitätsnahe Verhaltensweisen in der Simulation zu erzeugen, wurden die unterschiedlichen Verhaltensweisen und Einflüsse, wie variierende Wahrnehmungen, Empfindungen und Bewertungen von Alternativen und Lernverhalten der Verkehrsteilnehmer, durch differenzierte Kosten- und Routenwahlansätze modelliert. Um die Wirkung von Navigation abzustecken, wurden Szenarien generiert, die eine Variation der Aktualisierungsrate der Information und der Penetrationsrate der Fahrzeugflotte mit navigierten Verkehrsteilnehmern vornehmen, wobei der Einfluss sowohl bei normalen Verkehrszuständen wie auch bei unvorhergesehenen Störfällen getestet wurde. Die durchgeführten Simulationsuntersuchungen zeigen den Rahmen auf, in welchem Maße die Zielführung von Verkehrsteilnehmern auf den Netzzustand und die resultierenden Reisezeiten Einfluss nehmen kann. Es zeigt sich, dass sich positive Wirkungen nicht nur für einzelne Verkehrsteilnehmer oder -gruppen erzielen lassen, sondern sich über das Gesamtnetz gesehen Reisezeitreduzierungen einstellen. Es wird deutlich, dass die Fragestellung der Zielführung nicht unabhängig von dem vorliegenden Störereignis, dessen Dauer und der verfügbaren Erfassungsgenauigkeit betrachtet werden darf bzw. die Erfassung und Datenweitergabe auch daraufhin ausgelegt werden muss.