Detailergebnis zu DOK-Nr. 59450
Die Nessebrücke in Leer - Planung und Ausführung einer beweglichen Fußgängerbrücke
Autoren |
M. Schlaich C. Sander U. Burkhardt |
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Sachgebiete |
15.2 Stahlbrücken |
Bauingenieur 83 (2008) Nr. 1, S. 1-7, 14 B
Die neue Fußgängerbrücke in Leer mit einer Spannweite von 82 m überquert den Handelshafen stützenfrei, um die regelmäßig durchgeführte Ruderregatta nicht zu beeinträchtigen. Der mittlere Teil ist auf einer Länge von 12 m beweglich, damit auch Segelschiffen weiterhin die Einfahrt in den Hafen ermöglicht wird. Im Grundriss nimmt die Brücke die Achsen der zwei Straßen auf, die zur Brücke führen. Daraus ergibt sich ein Knick in Brückenmitte, genau an der Stelle wo sich auch die beiden beweglichen Klappteile treffen. Das erlaubt nicht nur neue Blickbeziehungen beim Überqueren der Brücke, sondern passt auch zum Konzept einer Schrägseilbrücke: Im geöffneten Zustand tragen die beiden Brückenhälften als voll belastbare Kragarme. Um die Masthöhe zu reduzieren und um mehr Abstand zur Uferbebauung zu gewinnen, wurden die Maste zum Wasser hin geneigt. Ein Einzelmast bedeutet in der Regel, dass die Schrägseile in das Lichtraumprofil der Fußgänger einschneiden. Aus diesem Grund wurden neuartige Spreizstäbe eingeführt, die das Lichtraumprofil freihalten und gleichzeitig den Raum über der Brücke auf interessante Weise strukturieren.