Detailergebnis zu DOK-Nr. 59915
Unfallhäufungen mit Wildunfällen: Modellversuch im Oberbergischen Kreis
Autoren |
H. Voß |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Berlin: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V., Unfallforschung der Versicherer, 2007, 39 S., 26 B, Anhang (Forschungsbericht / Unfallforschung der Versicherer (GDV) Nr. 2007, 01). - ISBN 978-3-939163-19-0
Im Oberbergischen Kreis wurden die polizeilich erfassten Unfälle der Jahre 1997 bis 2005 betrachtet. Neben den mehr als 5 000 Unfällen mit Wildbeteiligung wurden ca. 10 000 Unfälle ausserorts ohne Wildbeteiligung untersucht. Die an 6 Strecken durchgeführten Maßnahmen zur Reduzierung der Wildunfälle wurden im Vorher/Nachher-Vergleich - jeweils 3 Jahre - untersucht. Als Maßnahmen wurden im Einzelnen eingesetzt: Freischneiden von Straßenbegleitgrün, optische Reflektoren, Duftbarrieren, optisch-akustische Reflektoren und Einsatz von Zeichen 142 "Wildwechsel". Bei keiner der durchgeführten Maßnahmen konnte eine wirksame Reduzierung der Unfallzahlen nachgewiesen werden. Die Untersuchungszeiträume für die Kontrollstrecken waren die gleichen wie für die Beurteilung der durchgeführten Maßnahmen. Insgesamt wurden 37 Kontrollstrecken mit einer Gesamtlänge von 47 km ausgesucht. Die Streckenlängen variieren von 145 bis 2 898 m. Die Unfalldichten pro Jahr und km liegen für Vorher zwischen 5 und 13 und für Nachher zwischen 0 und 9,5. Einzelne Strecken wiesen eine Zunahme von 12 auf 17 Unfälle in 3 Jahren auf, andere im gleichen Zeitraum eine Abnahme von 10 auf 0. Die Anzahl der Wildunfälle für alle Kontrollstrecken VORHER betrug 397, für NACHHER 287. Das entspricht einem Rückgang um 28 %. Im Gegensatz dazu erhöhte sich die Gesamtwildunfallzahl von 1997 auf 2005 um 57 %. Diese Diskrepanz ist nur mit Vermutungen zu erklären.