Detailergebnis zu DOK-Nr. 60149
Beeinträchtigte Fahrfähigkeit von Motorfahrzeuglenkenden: Risikobeurteilung, Unfallanalyse und Präventionsmöglichkeiten
Autoren |
E. Walter G. Scaramuzza M. Cavegn |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Bern: Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu, 2008, 410 S., 18 B, 76 T, zahlr. Q, Anhang (Sicherheitsdossier H. 04)
Die Schweizerische bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung hat mit dem Sicherheitsdossier "Beeinträchtigte Fahrfähigkeit von Motorfahrzeuglenkenden" ein Nachschlagewerk zu den vier Bereichen a) Alkohol, b) Übermüdung, c) Ablenkung und Unaufmerksamkeit sowie d) Drogen und Medikamente erarbeitet. Zu jedem Bereich wurden aufgrund des Unfallgeschehens und einer systematischen Risikoanalyse wissensbasierte Präventionsmaßnahmen formuliert. Aufgrund der gesichteten Literatur schätzen die Autoren, dass Alkohol rund 15 % der Unfälle mitverursacht, Fahren in übermüdetem Zustand 10 %, Ablenkung 8 % sowie Drogen und Medikamente 5 %. Zur Reduzierung solcher Unfälle werden im Dossier edukative, repressive, fahrzeugtechnologische und infrastrukturelle Maßnahmen diskutiert. Je nach erwarteter Wirksamkeit, Kosten-Nutzen-Analyse und Umsetzbarkeit werden mögliche Interventionen als mehr oder weniger empfehlenswert eingestuft. Notwendig sind Maßnahmen mit unterschiedlichem Fokus: Universelle Maßnahmen, die sich an alle Verkehrsteilnehmenden richten (z. B. Rüttelstreifen in Fahrbahnmitte auf gefährlichen Straßenabschnitten oder Kommunikationskampagnen zur Erhöhung des Problembewusstseins), selektive Maßnahmen, die sich an Personen mit erhöhtem Risikoprofil richten (z. B. Alkoholverbot für Fahranfänger in der Probephase und Berufsfahrer) und indizierte Maßnahmen, die sich an Personen mit bereits vorhandenem Risikoverhalten richten (z. B. Anreizsteigerung für freiwillige Teilnahme an Nachschulungskursen).