Detailergebnis zu DOK-Nr. 60235
Zwischen Gewohnheit und Veränderung: Mobilitätsverhalten von Studierenden
Autoren |
S. Haustein A. Blöbaum T. Friedrichsmeier |
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Sachgebiete |
0.8 Forschung und Entwicklung 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
mobilogisch! 29 (2008) Nr. 3, S. 39-42, 2 B
Studien zur Verkehrsmittelwahl machen deutlich, dass viele Menschen ausgeprägte und schwer veränderbare Präferenzen für den Pkw aufweisen. Es wird davon ausgegangen, dass durch häufiges Autofahren eine Gewohnheit zur Pkw-Nutzung entsteht, die dazu führt, dass andere Einflussfaktoren auf die Verkehrsmittelwahl an Bedeutung verlieren. Während es auf der einen Seite zeitökonomisch sein kann, bei dem gleichen Weg nicht jedes mal neu abzuwägen, welches Verkehrsmittel die beste Wahl darstellt, kann eine Pkw-Gewohnheit bei veränderten Rahmenbedingen dazu führen, dass weiterhin auf den Pkw zurückgegriffen wird, obwohl unter den neuen Umständen ein anderes Verkehrsmittel angemessener wäre. Ein Ziel des von der DFG geförderten Projekts Traffix ist es, das Phänomen der Fixierung, d. h. der unangemessenen Stabilität von Präferenzen für ein bestimmtes Verkehrsmittel, genauer zu untersuchen. Studierende stellen hierfür eine besonders geeignete Population dar, weil sich bei dieser Gruppe in relativ kurzer Zeit vergleichsweise viele Veränderungen ergeben. So stellen ein Umzug, eine neue Beziehung oder ein anderer Job jeweils gute Gründe dar, die Verkehrsmittelwahl zu überdenken und ggf. anzupassen. Wie stark Änderungen der Lebensumstände sich auf die Verkehrsmittelwahl auswirken, ist Gegenstand dieses Beitrags. Während Änderungen der Pkw-Nutzung beim Einkaufs-, Freizeit- und Arbeitsweg vor allem mit Änderungen der Pkw-Verfügbarkeit zu erklären sind, spielen beim Weg zur Uni auch Änderungen in der Partnerschaft und Kinderbetreuung eine wichtige Rolle.