Detailergebnis zu DOK-Nr. 60387
Langzeit-Scherfestigkeit von geotextilen Bentonitmatten (Orig. engl.: Long-term shear strength of geosynthetic clay liners)
Autoren |
W. Müller I. Jakob S. Seeger |
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Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Geotextiles and Geomembranes 26 (2008) Nr. 2, S. 130-144, 20 B, 8 T, zahlr. Q
Geotextile Bentonitmatten haben einen mehrlagigen Aufbau, z. B. eine Bentonitschicht zwischen zwei Geotextillagen, die mit Fasern oder Garn durch Vernadelung oder durch Maschen verbunden sind. Deshalb hängt die innere Scherfestigkeit der Matten von der Festigkeit der Garne und deren Befestigung in den Geotextillagen ab. Werden die Bentonitmatten an hohen und steilen Böschungen eingebaut und von dicken Bodenschichten überdeckt, sind die Matten ständig auf Druck und Abscheren belastet. Diese Situation ist bei der Abdeckung von Abfalldeponien gegeben. Um das Langzeitverhalten der Scherfestigkeit zu untersuchen, wurde ein neues Verfahren entwickelt. Dabei wird nicht nur das Kriechverhalten, sondern auch die Alterung erfasst. Die Messgeräte für die Scherspannungen ermöglichen auch die Erfassung des Kriechens über die Zeit bis zum Bruch auch bei höheren Temperaturen und unterschiedlichen Medien (Leitungswasser und ionengetauschtes Wasser). Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse an vernadelten Bentonitmatten ohne Temperaturerhöhung vorgestellt. Leitungswasser sollte den Ionenaustausch von Natrium durch Kalzium bewirken. Unter diesen Bedingungen wurden sehr lange Standzeiten erreicht. Verschiebungen bis zum Bruch traten bei Verwendung von ionengetauschtem Wasser auf. Zwei Arten von Versagen wurden beobachtet: Sprödbruch der Bentonitmatten mit thermischer Belastung und langsames Lösen der Verbindungsgarne. Die Kurzzeit-Scherfestigkeit ist nicht korreliert mit den Langzeit-Werten. Deshalb geben Kurzzeit-Festigkeiten keine verlässliche Grundlage für die Bemessung.