Detailergebnis zu DOK-Nr. 60423
Sind Staukosten externe Kosten?: Versuch einer terminologischen Flurbereinigung
Autoren |
P. Cerwenka O. Meyer-Rühle |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Internationales Verkehrswesen 60 (2008) Nr. 10, S. 391-396, 1 B, 3 T, 12 Q
Staus sind temporär, sie treten systematisch in den Spitzenstunden des Pendlerverkehrs in Agglomerationen auf, und zwar sowohl in der Stadt als auch in Stadtnähe auf allen Straßen einschließlich der Bundesautobahnen, in verstärktem Maße auch - wetterabhängig - an Wochenenden und in besonderem Ausmaß in den Ferienzeiten. Ein Stau bedeutet eine Verlangsamung des frei fließenden Verkehrs über "Stop-and-Go" bis hin zu völligem Verkehrsstillstand. Eine systematische statistische Erhebung von Staus auf nationaler Ebene erfolgt bislang nirgendwo. Es ist allerdings möglich, mithilfe von netzbasierten Verkehrsnachfragemodellen, die mit abschnittsweisen empirischen Daten gefüttert werden, Reisezeitverluste und andere sich daraus ergebene gesamtwirtschaftliche Kosten zu simulieren. Die Autoren melden methodische Bedenken gegen die von der Europäischen Kommission propagierte Vollanlastung von Staukosten als externe Kosten an. Sie erklären dies am Beispiel der schweizerischen Transportrechnung für schwere Lkw. Das Straßeninfrastrukturangebot hält nicht Schritt mit der wachsenden Straßenverkehrsnachfrage. Verkehrsstaus werden häufiger, und damit steigen die volkswirtschaftlichen Kosten, die aus Staus resultieren. Welche Kosten sind dies im Einzelnen, und für welche Teile kommen die Verursacher bereits auf? Wie sind die verbleibenden, externen Kosten im Rahmen einer Transportkostenrechnung für die Straße unter Ausschluss von Doppelzählungen zu behandeln?