Detailergebnis zu DOK-Nr. 60545
Verfügbarkeitsmodelle versus Mautmodelle: eine Betrachtung der Vor- und Nachteile
Autoren |
J. Schönwasser |
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Sachgebiete |
2.0 Allgemeines 4.0 Allgemeines |
Verfügbarkeitsmodelle im Straßenbau: Privatwirtschaftliche Lösungen jenseits der Pkw-Maut - Workshop am 22. Mai 2007 in Berlin. Berlin: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, 2008, S. 4-13, 5 B
In einem Vergleich der Kriterien für Mautprojekte (verbreitet vorwiegend in Australien, USA, Kanada, Frankreich, Spanien, Portugal und Italien) mit Projekten nach dem Verfügbarkeitsmodell (in ganz Osteuropa und Skandinavien bevorzugt) kommt der Verfasser zu dem Ergebnis, dass "Value for Money"-Überlegungen klar zugunsten des Verfügbarkeitsmodells sprechen. Als Vorteile werden genannt: adäquate Risikoallokation zwischen Privatsektor und öffentlicher Hand, Beschleunigung der Investitionstätigkeit, alles in einer Hand aus der Sicht des Privaten, Lebenszyklusbetrachtungen, maßgeschneiderte Finanzierung sowie Unabhängigkeit von Budget- und Steuerüberlegungen. Die wenigen deutschen Beispiele, die es bisher gibt, zählt er (soweit sie das F-Modell betreffen, d. h. nach dem Fernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetz realisiert wurden) zu den Mautprojekten. Für das Schattenmautmodell (in Großbritannien in einigen Fällen realisiert) sieht der Verfasser keine Zukunft. Zu dieser Kategorie zählt er auch das deutsche A-Modell (d. h. eine Finanzierung nach dem Autobahnmautgesetz für schwere Nutzfahrzeuge). Ein wesentlicher Punkt ist u. a., dass das Verfügbarkeitsmodell auf alle Projektgrößen und vergleichsweise kürzere Konzessionsdauer anwendbar ist, während das Projektvolumen für Mautprojekte erst bei über ca. 150 Mio. Euro beginnt und eine höhere Eigenkapitalquote sowie einen höheren Finanzierungsdeckungsgrad erfordert. Niedrigere Finanzierungskosten senken dabei die Gesamtkosten des Projekts und damit ist "Value for Money" für den Auftraggeber, für den Konzessionsgeber, entsprechend höher. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital ist allerdings beim Verfügbarkeitsmodell durch die festgeschriebenen Beträge begrenzt, während sie bei den Mautmodellen nach oben unbegrenzt ist, was aber als eher theoretisch angesehen wird. Auf die Mautmodelle in Frankreich wird etwas näher eingegangen, ausführlicher dann auf die Strukturierung der Verfügbarkeitsmodelle, für die eine Reihe von Beispielen gebracht werden.