Detailergebnis zu DOK-Nr. 60667
Erste "Begegnungszone" in Deutschland: Vergleich zwischen Frankfurter Übersetzung und Berner Original
Autoren |
A. Schwab |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 5.10 Entwurf und Trassierung |
mobilogisch! 29 (2008) Nr. 4, S. 12-14, 3 B
In den letzten vier Jahren wurden in der Schweiz viele Wohnstraßen sowie einige Geschäftsstraßen, Plätze und Querungsstellen als "Begegnungszonen" ausgewiesen, d. h. Mischflächen mit Fußverkehrsvorrang. Aufgrund der zeitgemäßen Gestaltung und der z. T. recht hohen Fahrzeugmengen finden die Projekte auch im Ausland Beachtung. Nun beansprucht die Stadt Frankfurt am Main die erste entsprechende Umsetzung in Deutschland. Seit August 2008 bestehen in Frankfurt-Nordend zwei "Begegnungszonen". Wer erwartet hat, dass sie Pendants zu den spektakulären Schweizer Vorbildern darstellen, wird enttäuscht. Weder große Fahrzeugmengen wie in Biel/Bienne (Zentralplatz) noch ein Stadtraum-Design wie in St. Gallen (Lounge Bleicheli) zeichnen die hessische Variante aus. Hier wurde versucht, mit kostengünstigen Mitteln eine Verkehrsberuhigung und Belebung von Wohnquartierstraßen zu erreichen. Es wurden zwei neue verkehrsberuhigte Bereiche in Bestandsstraßen ohne Straßenraumumbau eingerichtet - wie z. B. schon vor einigen Jahren in Freiburg im Breisgau. Die eingesetzten Farbmarkierungen und die Bezeichnung "Begegnungszone" erinnern u. a. an ähnliche Berner Projekte. Die beiden "Begegnungszonen" Martin-Luther-/Böttgerstraße und Rotlindstraße liegen in gründerzeitlicher Blockrandbebauung mit Straßenraumbegrünung und Tempo 30-Zonen-Regelung. Sie umfassen jeweils zwei sich kreuzende Straßen bzw. Straßenabschnitte von bis zu ca. 200 Meter Ausdehnung.