Detailergebnis zu DOK-Nr. 60737
Die Zentralität war schon da!: die Bedeutung des öffentlichen Schienennahverkehrs für die Entstehung der Berliner City West
Autoren |
G.M. Ahlfeldt N. Wendland |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
DISP (2008) Nr. 174, S. 5-14, 2 B, zahlr. Q
Diese Arbeit untersucht den Beitrag der Schieneninfrastruktur zur Entstehung stadträumlicher Zentralität und somit steigenden Agglomerationskräften bei gleichzeitiger Abnahme impliziter und expliziter Transport- und Kommunikationskosten. Durch exogene Schocks, wie einem starken Bevölkerungswachstum, brechen die gewachsenen monozentrischem Gleichgewichte der historischen Strukturen auf, und neue Formen des urbanen Lebens entstehen. Dies geht häufig mit Prozessen der Dezentralisierung und der Bildung neuer ökonomischer Schwerpunkte einher. Die Untersuchung des historischen Berlins bietet dabei die einzigartige Möglichkeit, eben jene Prozesse zu beobachten und zu evaluieren. In einer Phase anhaltenden Wachstums brach das monozentrische Gleichgewicht auf, und neue Räume wurden erschlossen. Der Bau der ersten beiden Ost-West-Verbindungen - Stadtbahn und erste U-Bahn-Linie - unterstützte die stadträumliche Ausdehnung in Richtung Westen. Ein weitgehend unbebautes Gebiet wurde neu erschlossen und gewann durch zunehmende Erreichbarkeit massiv an Attraktivität. Durch die Anwendung eines mehrstufigen Zentralitätsindikators konnte die Zentralität der neu erschlossenen Gebiete quantifiziert und gezeigt werden, dass der Bereich um den Kurfürstendamm, der sich später zu einem der Hauptzentren Berlins entwickeln sollte, bereits viele Jahre zuvor einzigartige Standortvorteile geboten hatte. Die Arbeit bietet somit einen entscheidenden Beitrag zur ökonomischen Evaluierung der Entstehung der City West.