Detailergebnis zu DOK-Nr. 60750
Verkehrserzeugungsmodelle und realistische Nachfrageschätzungen im Personenverkehr - Berechnungen für eine Straßenbahnverlängerung zu den Universitätskliniken Würzburg
Autoren |
K. Schliephake |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Würzburg: Institut für Geographie der Universität Würzburg, 2007 (Würzburger Geographische Manuskripte H. 71) S. 51-68, 8 B, 21 Q
Anhand eines Beispiels für eine Straßenbahnverlängerung zu einer neuen Krankenhausanlage wird ein mehrstufiges Verfahren zur Abschätzung der zukünftigen Fahrgastnachfrage beschrieben. Dabei handelt es sich um eine Kombination von induktiven, lokalen, empirischen Daten und von deduktiven/modellhaft berechneten Werten, die unter Berücksichtigung der Datenökonomie, aber auch der realen örtlichen Gegebenheiten, zu plausiblen und für die perspektivische Planung verwertbaren, sozusagen "robusten" Nachfragewerten führt. Es wird die Vorgehensweise bei der Modellierung der Verkehrsnachfrage beschrieben, die auf mehreren Säulen steht: Die einwohnerbezogene Verkehrsnachfrage wird unter Berücksichtigung einer Einwohnerpotenzialberechnung mittels eines Verkehrserzeugungsmodells berechnet. Darin sind die durchschnittlichen Mobilitätswerte für die Wohnbevölkerung im Einzugsgebiet der geplanten Straßenbahn hinterlegt. Die auf die Beschäftigten bezogene Nachfrage wird ebenfalls mit einem Verkehrsnachfragemodell berechnet, in dem aus empirischen Beobachtungen des Mobilitätsgeschehens rund um die bestehenden Krankenhausanlagen abgeleitete Mobilitätskennzahlen sowie ausgewertete Quelle-Ziel-Daten hinterlegt sind. Die Potenziale aus P+R-Bewegungen werden aus durchschnittlichen Mobilitätswerten berechnet und die Nachfrage aus Zubringerbussen aus Zählungen der aktuellen ÖPNV-Bewegungen im Einzugsbereich abgeleitet. Modal-Split-Werte werden aus Zählungen des MIV im Umgriff der geplanten Maßnahme ermittelt.