Detailergebnis zu DOK-Nr. 60768
Kosten-Nutzen-Analyse für ABS bei Motorrädern (Orig. engl.: COST-benefit analysis for ABS of motorcycles)
Autoren |
H. Baum T. Geißler U. Westerkamp |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 14.0 Allgemeines (u.a. Energieverbrauch) |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2008, 52 S., 10 B, 45 T, zahlr. Q (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Fahrzeugtechnik H. F 68). - ISBN 978-3-86509-840-5
Die Sicherheit im Motorradverkehr wurde allerdings bis jetzt vernachlässigt. Seit dem Jahr 1991 ist die Zahl der getöteten Motorradfahrer pro Jahr weitgehend konstant geblieben. Im selben Zeitraum hat sich die Zahl der getöteten Pkw-Insassen mehr als halbiert. Von daher sind Initiativen zur Steigerung der Motorradsicherheit begründet. Der aktiven Sicherheitstechnik Antiblockiersystem (ABS) wird ein großes Sicherheitspotenzial zugesprochen. Die vorliegende Studie beleuchtet ABS für Motorräder aus der volkswirtschaftlichen Sicht. Eine Nutzen-Kosten-Analyse soll klären, ob die volkswirtschaftlichen Nutzen von ABS bei Motorrädern höher sind als die dazu notwendigen Ressourcenaufwendungen. Die Nutzen-Kosten-Verhältnisse liegen alle über der kritischen Schwelle von 1,0. ABS ist somit volkswirtschaftlich sinnvoll. Für die Szenarien mit der höheren Wirksamkeit von ABS liegen die Werte in der Spanne zwischen 4,6 und 4,9 und damit sogar über der Schwelle von 3,0. Die Break-even-Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass ABS für den Nutzer ebenfalls sinnvoll ist. Die angenommenen Marktpreise von 400 Euro im Jahr 2015 und von 300 Euro im Jahr 2020 liegen deutlich unter den berechneten fairen Marktpreisen in Höhe von 701 Euro für das Jahr 2015 und 622 Euro für das Jahr 2020. Damit ist ABS für Motorradfahrer wirtschaftlich sinnvoll, die mehr als 2 200 km pro Jahr (für das Jahr 2015) bzw. mehr als 1 900 km pro Jahr (für das Jahr 2020) zurücklegen. Ein Motorradfahrer legt im Durchschnitt jährlich 3 900 km zurück, somit lohnt sich ABS für die meisten Motorradfahrer.