Detailergebnis zu DOK-Nr. 60859
Neue Methoden zur Steuerung von Streckenbeeinflussungsanlagen - Teil 1: Zielfunktion zur Wirkungsmodellierung von Harmonisierungssteuerprogrammen und Stauwarnungen
Autoren |
S. Denaes A. Schieferstein S. Rieß |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straßenverkehrstechnik 53 (2009) Nr. 3, S. 133-140, 5 B, 14 Q
In Deutschland sind Streckenbeeinflussungsanlagen (SBA) ein wichtiger Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur auf Autobahnen. Sie passen die zulässige Höchstgeschwindigkeit automatisch den aktuellen Verkehrs- und Witterungsverhältnissen an und warnen die Verkehrsteilnehmer im Fall von Stau, Nebel, Unfall und anderen Gefahren. Vorher-Nachher-Untersuchungen haben gezeigt, dass die erreichbaren Wirkungspotenziale bei circa 30 % weniger Unfällen mit gleichzeitiger Kapazitätserhöhung um circa 5 bis 10 % liegen. Dabei liegt das Potenzial insbesondere in der Reduzierung schwerer Auffahrunfälle. Allerdings ergeben sich in der Praxis des täglichen Betriebs von Streckenbeeinflussungsanlagen immer wieder Schwierigkeiten und Probleme bei der Umsetzung der anstehenden Steuerungen. Diese resultieren zum Teil aus der Problematik der Akzeptanz von präventiven Schaltungen aber vor allem auch aus der Komplexität des Systems und der Steuerungsabläufe, für die bisher kaum Verfahren und Instrumente für eine effektive und systematische Qualitätssicherung existierten. Die in dem Beitrag vorgestellte Zielfunktion bewertet die Wirkungen von Stau-, Staugefahr- und Geschwindigkeitsanzeigen anhand von Zeitreihen historischer Verkehrs- und Anzeigedaten. Das Ergebnis ist ein monetärer Nutzenbetrag, der die Wirkung von SBA-Schaltungen im Hinblick auf Verkehrssicherheit und Reisezeiten ausdrückt. Das Verfahren eignet sich zur Wirkungsabschätzung, Qualitätssicherung und Parameteroptimierung von Streckenbeeinflussungsanlagen.