Detailergebnis zu DOK-Nr. 61113
Generisch-denklogisch-deduktive Prozessmodellgestaltung - PPP-Prozessmodell für den kommunalen Straßenunterhalt in der Schweiz
Autoren |
G. Girmscheid J. Dreyer |
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Sachgebiete |
16.0 Allgemeines |
Bauingenieur 84 (2009) Nr. 5, S. 195-207, 8 B, 40 Q
Public Private Partnership (PPP) als möglicher Ansatz zur Effizienzsteigerung in der Aufgabenerfüllung der öffentlichen Hand trifft bei Schweizer Politikern und Verwaltungsangestellten auf große Vorbehalte, welche sich neben der (noch) soliden wirtschaftlichen Lage der öffentlichen Hand besonders in der Komplexität von PPP und den damit verbundenen Unsicherheiten über mögliches, opportunistisches Verhalten des privaten Partners begründen. Im Artikel wird für die Abwicklungsform PPP ein Prozessmodell als umfassender Handlungsleitfaden vorgestellt, das die Aufgabenerfüllung kommunaler Straßenunterhalt für Gemeinden und Städte in der Praxis regelt. Aus wissenschaftsmethodischer Sicht wird für die Entwicklung des Modells im Sinne des gewählten Wissenschaftsparadigma Konstruktivismus auf die Triangulation der wissenschaftlichen Gütekriterien Viabilität, Validität und Reliabilität zurückgegriffen. Die Erzielung der Gütekriterien erfolgt in drei Schritten: erstens durch die generisch-denklogisch-deduktive Prozessmodellgestaltung auf Basis des systemtheorisch-kybernetischen Forschungsansatzes der Baubetriebswissenschaften; zweitens durch die theoriegeleitete Begründung mithilfe des Prinzipal-Agent-Ansatzes und der Strukturationstheorie; drittens durch den Realisierbarkeitstest mittels alternativer Deutung zur Überprüfung der intendierten Ziel-Mittel-Beziehungen. Aufgrund der gewählten Forschungsmethodik trägt das PPP-Prozessmodell, wissenschaftlich begründet, zur Vermeidung bzw. zur Reduzierung opportunistischer Verhaltensweisen in der PPP, zur Ausrichtung beider Partner auf eine faire, partnerschaftliche Kooperation sowie letztendlich zur Effizienzsteigerung im kommunalen Straßenunterhalt bei.