Detailergebnis zu DOK-Nr. 61327
Leitfaden zur Berücksichtigung des menschlichen Faktors bei der Gestaltung einer sicheren Straßeninfrastruktur (Orig. franz./engl.: Guide facteurs humains pour les infrastructures routières plus sûres / Human factors guideline for safer road infrastructure)
Autoren |
S. Birth M. Pflaumbaum D. Potzel |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Paris: Association mondiale de la Route (AIPCR) / World Road Association (PIARC), 2008, 57 S., 56 B, 4 T, 27 Q. - ISBN 978-2-84060-215-6
Als menschlicher Faktor wird allgemein der psychologische und physiologische Beitrag zur Fehlbedienung von Maschinen und Fahrzeugen verstanden. Im Hinblick auf die Verkehrssicherheit wird hier das Zusammenwirken zwischen den Eigenschaften einer Straße und dem Verhalten eines Verkehrsteilnehmers betrachtet, wobei Fehlinterpretationen oder falsche Reaktionen des Fahrers auf die Eigenschaften einer Straße zu einem Unfall führen können. Der vorliegende Leitfaden, der in über vier Jahren vom PIARC Technical Committee 3.1 "Road Safety" erarbeitet wurde, legt den Schwerpunkt auf eine selbsterklärende, an den Bedürfnissen des Fahrers orientierte Gestaltung des Straßenraumes. Er zeigt anhand von Beispielen und Zeichnungen, welche Fahrfehler aufgrund von Straßencharakteristika entstehen können. Anwendungsbereiche für den Leitfaden sind z. B. Verkehrssicherheits-Audits oder die Beurteilung von Maßnahmen an Unfallschwerpunkten. Von 2001 bis 2006 wurden 1400 Unfälle in Brandenburg auf den menschlichen Faktor hin analysiert. Ergebnis war, dass ca. 68 % der Unfälle durch eine benutzerfreundlichere Straßengestaltung verhindert werden könnten. Drei Grundsätze zur sicheren Gestaltung einer Straße wurden abgeleitet: 1.) Die Straße soll dem Fahrer genügend Zeit (4-6 s) zur Erfassung einer neuen Situation geben, um sein Fahrverhalten anzupassen. 2.) Die Straße soll ein sicheres Sichtfeld bieten, d.h. nicht monoton, unübersichtlich oder irritierend sein. 3.) Die Straße muss der logischen Auffassungskraft des Fahrers entsprechen, d.h., es sollte keine unerwarteten, irritierenden Veränderungen geben.