Detailergebnis zu DOK-Nr. 61484
Auswirkungen des Schwerlastverkehrs auf die Brücken der Bundesfernstraßen (Teile 1-4)
Autoren |
R. Kaschner W. Buschmeyer M. Schnellenbach-Held |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung 15.1 Belastungen und Belastungsannahmen |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2009, CD-ROM [378 S., zahlr. B, T, Q] (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Brücken- und Ingenieurbau H. B 68). - ISBN 978-3-86509-940-2
Neuere Untersuchungen sagen Steigerungen in der Transportleistung auf den Straßen von 84 % bis 2025 und mehr als eine Verdoppelung bis 2050 voraus. Des Weiteren ist eine überproportionale Zunahme von Anträgen des genehmigungspflichtigen Schwerverkehrs zu beobachten. Angesichts dieses ungebremsten Wachstums insbesondere auf den Bundesfernstraßen haben das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung mehrere Forschungsprojekte zu Auswirkungen der Schwerverkehrsentwicklung veranlasst. In einer ersten Untersuchung wurden die Auswirkungen auf die Nutzungsdauer der Brücken betrachtet und Grundlagen zur Ermittlung des Gefährdungspotenzials infolge Ermüdung von Bauwerken und Bauteilen aufgestellt. Die identifizierten Problembereiche "Ermüdung vorgespannter Fahrbahnplatten unter Verkehr", "Koppelfugen älterer Spannbetonbrücken", "Ermüdung nicht schubbewehrter Bauteile" und "Verbund zwischen Bewehrung und Beton" waren Gegenstand eines weiteren Forschungsauftrags. Die direkte Erfassung und Auswertung der Schwerverkehrseinwirkungen und deren Bauwerksreaktionen mittels eines dynamischen Dauererfassungssystems an der Brohltalbrücke im Zuge der BAB A 61 war Aufgabenstellung eines weiteren Forschungsprojekts. Aus Vergleichen zu Erhebungen aus den 80er Jahren an diesem Bauwerk und mittels Sensitivitätsbetrachtungen wurden Schlussfolgerungen für den Erhaltungsbedarf des Bauwerksbestands gezogen. Die Konsequenzen einer allgemeinen Zulassung von Fahrzeugkombinationen nach dem modularen Konzept mit höheren Gesamtgewichten bis zu 60 t zur Bewältigung des Straßengüterverkehrsaufkommens wurden in einem dritten Forschungsprojekt analysiert. Ausgehend von Achslast- und Gesamtgewichtserhebungen einer hochbelasteten Bundesautobahn erfolgte durch Verkehrslastsimulationen eine netzweite Analyse zu den statischen Auswirkungen von Schwerverkehrsszenarien mit und ohne 60 t-Fahrzeugkombinationen einschließlich einer ersten Grobkostenschätzung für erforderliche Ertüchtigungsmaßnahmen des Brückenbestands der Bundesfernstraßen. Die Ergebnisse aller durchgeführten Untersuchungen zeigen eine erhebliche Beeinträchtigung der Gebrauchstauglichkeit, der Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit einer Vielzahl bestehender Brückenkonstruktionen infolge des vorhandenen Schwerverkehrs, wobei insbesondere Überladungen einen maßgeblichen Anteil beitragen. Zur Sicherung einer hohen Qualität der Verkehrsinfrastruktur sind deshalb künftig verstärkte Anstrengungen in der Erhaltung und Ertüchtigung der ca. 38 000 Brücken der Bundesfernstraßen erforderlich. Dazu wird gegenwärtig durch die Straßenbauverwaltungen von Bund und Ländern ein Ertüchtigungsprogramm erarbeitet.