Detailergebnis zu DOK-Nr. 61531
Olympische Spiele Peking 2008: Goldmedaillen für Verkehr und Umwelt (Orig. franz.: Jeux olympiques de Beijing 2008: médailles d'or pour les transports et l'environnement)
Autoren |
P. Bovy |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Straße und Verkehr 95 (2009) Nr. 6, S. 18-22, 8 B, 1 T, 3 Q
Die Olympischen Spiele sind das größte weltweite Sportereignis. Es entspricht 28 Weltmeisterschaften in 16 Tagen an 40 Wettkampf-, 10 Versorgungs- und 25 Trainingsstätten in der gastgebenden Stadt so wie 5 bis 6 weiteren Städten. Gleichzeitig ist es die größte organisatorische Herausforderung durch bis zu 2 Millionen zusätzliche, unregelmäßige tägliche Fahrten in einer Stadt mit schon zuvor extremer Fahrzeugzunahme und Luftver-schmutzung. Dennoch fiel die Gesamtbilanz "Verkehr und Luftverschmutzung" auch in kritischen Medien positiv aus. Zum einen wurden die Verkehrssysteme massiv ausgebaut: Verdreifachung der Kapazität des Pekinger Flughafens, Ausbau, Fertigstellung und Vernetzung von Autobahnen und Anlage spezieller Olympia-Fahrstreifen, schließlich umfassende Erweiterung und Erneuerung des Metro- und Schienennetzes. Zum anderen wurden gravierende örtliche Maßnahmen ergriffen: Einschränkung der Fahrerlaubnis für 55 % der örtlichen Kfz gemäß Kennzeichen und Schadstoffausstoß, dreimonatiger Baustopp, Parkverbot an allen Wettkampfstätten für Besucher und Helfer, so dass diese zu 100 % die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen mussten. Unterstützt wurde der Erfolg der Maßnahmen dadurch, dass die Verantwortung für Bau und Betrieb der Infrastruktur in nur 2 Organisationen zusammengefasst wurde, die Nutzung des ÖPNV für Besucher kostenlos war und die Maß-nahmen zuvor bei Großveranstaltungen getestet, die Besucher daran gewöhnt wurden. Der Erfolg hat dazu geführt, dass nach den Spielen entschieden wurde, die wesentlichen Maßnahmen zur Verkehrsreduzierung in Peking auch künftig beizubehalten.