Detailergebnis zu DOK-Nr. 61542
Verkehrsökologie und Übergänge für Wildtiere: Stand von Praxis und Wissenschaft zur Verbesserung von Straßen für Wildtiere (Orig. engl.: Transportation ecology and wildlife passages: the state of the practice and science of making roads better for wildlife)
Autoren |
J.A. Bissonette P.C. Cramer |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
TR News (2009) Nr. 262, S. 12-19, B, 11 Q
In der Vergangenheit wurde in den USA beim Bau oder der Erweiterung von Straßen kaum Rücksicht auf die Bewegungsfreiheit von Wildtieren in ihrem Lebensraum genommen. Die steigende Zahl von Wildunfällen, also Unfällen zwischen Fahrzeugen und Wildtieren, erfordert es, sich diesem Problem zu stellen. In den letzten 15 Jahren hat sich in den USA die Anzahl der bei Wildunfällen getöteten Menschen verdoppelt. Die volkswirtschaftlichen Kosten werden auf bis zu 8,3 Mrd. Dollar geschätzt. Einige Tierarten, z. B. der Florida-Panther, sind durch die erheblichen Populationsverluste durch Unfälle bereits in ihrem Bestand bedroht. Die Verkehrsökologie erforscht daher die Zusammenhänge zwischen Straßeninfrastruktur und Wildtier-Populationen und entwickelt Maßnahmen, um Wildtieren, Fischen und Wasserläufen das sichere Über- oder Unterqueren von Straßen zu ermöglichen. Inzwischen gibt es landesweit Initiativen und gesetzliche Regelungen, die Belange von Wildtieren und deren Lebensraum bei der Straßenplanung frühzeitig zu beachten. Die Verkehrsbehörden arbeiten verstärkt mit Naturschutzbehörden (z. B. im Projekt Eco-Logica) zusammen, berücksichtigen Aspekte der Sicherheit und Ökologie und nehmen entsprechende Maßnahmen in den Planungsprozess auf. Ziel ist es, so früh wie möglich die von Straßenbau betroffenen Tierarten zu identifizieren, Maßnahmen zur Erhöhung ihrer Sicherheit und zum Schutz ihres Lebensraumes zu entwickeln und nach Möglichkeiten zu suchen, den Zusammenhang von Lebensräumen, die bereits durch Verkehrskorridore beschädigt sind, wiederherzustellen.