Detailergebnis zu DOK-Nr. 61548
System zur automatischen Gefahrguterfassung auf Basis von Laser-Scanner-Technologie
Autoren |
M. Feldges S. Hauser R. Katzler |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Straßenverkehrstechnik 53 (2009) Nr. 10, S. 658-664, 11 B, 5 T, 6 Q
Bedingt durch die enger werdenden wirtschaftlichen Verflechtungen in der EU ist in den nächsten Jahren ein Anstieg des Lkw-Verkehrs insbesondere auf Bundesautobahnen (BAB) zu erwarten. Hiervon ist ein nicht unerheblicher Anteil Gefahrgüter (meist Treib- und Brennstoffe). Informationen in Bezug auf Gefahrguttransporte in besonderen Gefahrenbereichen wie, z. B. Tunnel oder deren zeitliche und räumliche Verteilung, liegen bisher aber kaum vor. Vor diesem Hintergrund hat die Autobahndirektion Südbayern (ABDS) 2007 beschlossen, ein System zur automatischen Erkennung von Gefahrgut-Fahrzeugen anhand der UN-Nummer zu entwickeln und zu testen. Das System zur Gefahrguterfassung im fließenden Verkehr hat zum Ziel, insbesondere vor Tunneln Anteile, zeitliche Verteilungen, die Ladegüter und die Fahrzeuge von Gefahrguttransporten auf BAB automatisch zu erfassen. Dies sind wichtige Informationen zur Abschätzung des Gefahrenpotenzials beim Störfallmanagement speziell für den Tunnelbetrieb. Hierzu wurde seit Ende 2007 auf der A 99 im Norden Münchens vor dem Tunnel Allach die rechte Fahrspur mittels Laserscannern und einer Kamera mit OCR-Software überwacht. Die orangen Gefahrguttafeln mit UN-Nummern am Fahrzeug-Heck werden automatisch erkannt, ausgelesen und zusammen mit dem 3D-Fahrzeug-Profil und Bildern des Fahrzeugs in einer Datenbank abgespeichert. Die Funktionsfähigkeit des Systems und eine gute Erfassungsqualität konnten im Dauertestbetrieb ab Juni 2008 nachgewiesen werden. Der Beitrag erläutert die Systemtechnik sowie die Ergebnisse und die Qualität der automatischen Erfassung von Gefahrgutfahrzeugen auf BAB während des Probe- und Dauertestbetriebs.