Detailergebnis zu DOK-Nr. 61921
Georadar zur Auffindung von Chloriden (Orig franz.: Détermination de la présence de chlorures à l'aide du géoradar - Mandat de recherche 2005/009)
Autoren |
J. Hugenschmidt |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2009, 68 S., zahlr. T, 20 Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 637)
Um die Eignung des Georadar zur Untersuchung von Brückenplatten auf Chloride abzuklären, wurde das Forschungsprojekt durchgeführt. In einem Laborexperiment konnte gezeigt werden, dass Feuchtigkeit und Chloride im Beton die Dämpfung des Radarsignals erheblich verstärken und somit einen messbaren Einfluss auf Radaramplituden haben. Eine ebenfalls im Rahmen des Laborexperiments durchgeführte Analyse des Einflusses von Feuchtigkeit und Chloriden auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Radarsignals im Beton zeigte ebenfalls einen Zusammenhang. Dieser ist jedoch weniger deutlich ausgeprägt als der Einfluss auf die Dämpfung des Signals. Um die Anwendbarkeit der Methode auf realen Brücken zu überprüfen, wurden auf der A 12 die Pont sur la Deneve und die Pont de la Veveyse de Fegire untersucht. Aufgrund der Ergebnisse des Laborexperiments wurde der Quotient der Reflexionsstärke an der Betonoberfläche und der obersten Bewehrungslage als Kriterium für das Vorhandensein von Chloriden und Feuchtigkeit im Beton ausgewertet. Die Radaruntersuchungen wurden im Vorfeld von geplanten Sanierungsmaßnahmen durchgeführt und lieferten plausible Ergebnisse für die Chloridbelastung auf beiden Brückenplatten. Die ursprünglich geplante umfassende Beprobung beider Brückenplatten während der Bauarbeiten konnte nicht durchgeführt werden, sodass zur Kontrolle der Radarergebnisse auf bereits bestehende Sondierungen zurückgegriffen werden musste. Diese waren für die Kontrolle der Radarergebnisse weder ideal positioniert noch in ausreichender Zahl vorhanden. Somit konnte die Tauglichkeit der Quotientenmethode für die Praxis, trotz plausibler Radarergebnisse, nicht abschließend geklärt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das Radarverfahren für die Untersuchung der Chloridbelastung von Brückenplatten grundsätzlich geeignet ist.