Detailergebnis zu DOK-Nr. 62104
Verkehrsregelungssysteme - Behinderte und ältere Menschen an Lichtsignalanlagen (Forschungsauftrag VSS 2007/304)
Autoren |
S. Grahl M. Ferella Falda G. Brugnoli |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2010, 79 S., zahlr. B, T, Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1272)
Der Gegenstand des Forschungsvorhabens aus der Schweiz sind die Anforderungen behinderter und älterer Menschen an die Verkehrssteuerung mittels Lichtsignalanlagen (LSA). Die Notwendigkeit der Untersuchung ergab sich aus neuen oder sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen. Das Behindertengleichstellungsgesetz stellt klare Anforderungen an die Barrierefreiheit für behinderte Menschen. Es war zu analysieren, wie diese Anforderungen bei Planung, Projektierung, Realisierung und Betrieb von LSA berücksichtigt werden und welche Verbesserungen notwendig und möglich sind. Ein weiterer Komplex ist die zunehmende Alterung der Gesellschaft. Sie führt einerseits zur längeren Nutzung des eigenen Autos, andererseits beeinträchtigen altersbedingte Behinderungen häufig das sichere Verhalten im Straßenverkehr. Das Forschungsprojekt sollte hierfür die spezifischen Anforderungen an die Lichtsignalsteuerung herausarbeiten und Lösungswege aufzeigen. Der methodische Ansatz für die Forschungsarbeit besteht darin, wissenschaftliche und praktische Erkenntnisse auf breiter Basis aufzubereiten und daraus die spezifischen Anforderungen behinderter und älterer Menschen an LSA abzuleiten. Zu diesem Zweck wurden eine umfängliche Analyse in- und ausländischer Literaturquellen durchgeführt und Begriffsdefinitionen übernommen. Aus Mobilitätsmustern wurden die Anforderungen an LSA als Verkehrsregelungssysteme abgeleitet. Hierbei wird zwischen der baulichen Gestaltung, den verkehrstechnischen Ausrüstungen und der Steuerung differenziert. Es zeigt sich, dass diese Anforderungen nicht immer konfliktfrei umgesetzt werden können. Externe Konflikte bestehen z. B. zwischen dem Verkehrsverhalten jüngerer und älterer Verkehrsteilnehmender. Interne Konflikte bei der Berücksichtigung verschiedener Arten von Behinderungen sind möglich. Hierfür werden praktische Lösungsvorschläge aufgezeigt. Aufbauend auf den vorgängigen wissenschaftlichen und praktischen Untersuchungen wurde ein Leitfaden erstellt. Er beschreibt, wie die Anforderungen behinderter und älterer Menschen in die Planung und Realisierung sowie in den Betrieb und Unterhalt von LSA integriert werden können.