Detailergebnis zu DOK-Nr. 62111
Vergleich der Reinigungsleistung von Retentionsbodenfiltern und Versickeranlagen an Bundesfernstraßen
Autoren |
D. Grotehusmann U. Kasting |
---|---|
Sachgebiete |
7.4 Entwässerung, Grundwasserschutz |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2009, 95 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 1024). - ISBN 978-3-86509-946-4
Die Reinigungsleistung von Bodenfilteranlagen wird als erheblich höher eingeschätzt als die von Absetzanlagen. Von den zuständigen Wasserbehörden werden für die Abflüsse stark befahrener Straßen daher zunehmend Retentionsbodenfilteranlagen (RBFA) als Behandlungsanlagen gefordert. Es stellt sich hier die Frage, ob eine zweifache Boden- bzw. Substratpassage notwendig ist. Für die großtechnischen Untersuchungen wurden zwei RBFA (Köln und Berlin) ausgesucht, die großvolumige Vorstufen aufweisen. Die Anlagen weisen deutliche Unterschiede im Filteraufbau auf. Über ein Jahr wurden die Stoffkonzentrationen im Zu- und Ablauf beprobt. Die Ablaufwerte der RBF liegen unter den Prüfwerten der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV), sodass nach diesen Prüfwerten eine direkte Einleitung in das Grundwasser ohne weitere Behandlung (Versickerung) zulässig wäre. Eine alleinige Behandlung durch ein Versickerbecken, das mit dem gleichen Filteraufbau wie die RBF ausgeführt werden kann, reicht damit aus. Die Wirkungsgrade zeigen, dass bei fast allen Parametern eine höhere Reinigungsleistung des RBF Berlin mit dem Filteraufbau nach DWA-M 178 gegenüber dem RBF Köln mit einer 20 cm mächtigen Filterschicht vorhanden ist. Die Versuche zeigten, dass die zusätzliche Reinigung durch ein Versickerbecken, das einem Bodenfilter nachgeschaltet ist, bezogen auf die Zulauffracht gering ist. Da es sich bei RBFA um eine Verfahrenskombination von zwei verschiedenen Behandlungsanlagen aus Vorstufe bzw. Bodenfilter handelt, stellt sich die Frage, wie viel Rückhalt an Feststoffen in der Vorstufe erfolgen soll und wie groß die Vorstufe dafür bemessen sein muss. Hier wird Optimierungsbedarf gesehen.