Detailergebnis zu DOK-Nr. 62288
Steigende Verkehrskosten - soziale und räumliche Dimension
Autoren |
S. Schubert |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Informationen zur Raumentwicklung (2009) Nr. 12, S. 813-821, 11 B, 11 Q
Unser heutiges, von hoher Motorisierung geprägtes und distanzintensives Leben stößt mittlerweile an seine Grenzen und ein Wandel steht bevor. Einerseits steigen insgesamt die Kosten für die Mobilität, nicht nur wegen steigender Ölpreise, sondern auch durch steigende Kosten beim Ausbau und Erhalt der Verkehrsinfrastruktur. Gleichzeitig haben die privaten Haushalte immer weniger Geld für Mobilität zur Verfügung, weil die Realeinkommen sinken, anderweitige Ausgaben für die Alterssicherung, für Gesundheit, Bildung usw. steigen und prekäre Arbeitsverhältnisse zunehmen. Aufgrund des demografischen Wandels wird der Anteil an Erwerbsfähigen und -tätigen an der Gesamtbevölkerung deutlich schrumpfen und der Anteil an Ärmeren und von Armut bedrohten Gruppen künftig zunehmen. Diese sozialen Disparitäten stehen wegen der entfernungsintensiven Alltagsgestaltung in Wechselwirkung mit räumlichen und siedlungsstrukturellen Differenzen. So ist die Sicherung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nur über ein hohes Maß an Verkehrsbeteiligung möglich. Vor allem in ländlichen Regionen verschärfen sich hierdurch ökonomisch prekäre Situationen, da dort nicht nur die Wege weiter sind, sondern auch die gesamten Mobilitätsausgaben - Kosten für Mehrfachmotorisierung des Haushalts, Unterhalt und Nutzung - höher ausfallen.