Detailergebnis zu DOK-Nr. 62637
(Sauberer) Güterverkehr auf Busfahrstreifen (Orig. niederl.: (Schoon) vrachtverkeer op busbanen)
Autoren |
H.S. van der Pijl M. Ederveen J. Hollander |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.21 Straßengüterverkehr 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Ede, NL: CROW, 2010, 76 S., 27 B, 11 T, 9 Q, Anhang (CROW publicatie H. 218g). - ISBN 978-90-6628-534-7
In den Niederlanden können nicht an allen Stellen die Schadstoffgrenzwerte der EU für Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO2) eingehalten werden. Deshalb wird überlegt, Busfahrstreifen für den Güterverkehr freizugeben. Durch die Nutzung freier Kapazitäten auf den Busfahrstreifen kann der Verkehrsfluss insgesamt und damit auch die Luftqualität verbessert werden, ohne dass Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit des ÖPNV darunter leiden. In 45 durchgerechneten "Referenzsituationen" wird gezeigt, dass die Mitbenutzung des Busfahrstreifens durch den Schwerverkehr sowohl für diesen als auch in einigen Fällen für den übrigen Verkehr Vorteile bringt und insbesondere Schadstoff erzeugende Stauungen vermieden werden können. Die Maßnahme kann die Fahrleistungen des Lkw-Verkehrs und deren Routenwahl beeinflussen, was sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Die Berechnungen zeigen, dass abhängig von den örtlichen Gegebenheiten der Beitrag des Verkehrs an den PM10- und NO2-Konzentrationen am lokalen Niveau um etwa 4 bis 20 % sinken kann. Grundsätzlich sind zwei Modelle denkbar: Entweder die Einbeziehung aller Fahrzeuge des Schwerverkehrs oder nur abgasarmer (sauberer) Fahrzeuge (daher die Klammer im Titel). Letzteres hätte den angenehmen Nebeneffekt, einen Anreiz für Fuhrunternehmen zu geben, auf schadstoffärmere Fahrzeuge umzurüsten. Die Broschüre warnt eindringlich vor "Schnellschüssen" und bietet für die örtlichen Straßenbaubehörden einen Untersuchungsrahmen an, wie eine vorgesehene Maßnahme unter Berücksichtigung der vielfältigen örtlichen Randbedingungen bewertet werden kann.