Detailergebnis zu DOK-Nr. 62673
Unfälle mit Durchbruch der Schutzeinrichtungen in Mittelstreifen auf Bundesautobahnen
Autoren |
J. Gerlach E.-M. Flunkert |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.5 Leit- und Schutzeinrichtungen |
Straße und Autobahn 61 (2010) Nr. 8, S. 551-558, 8 B, 2 T, 3 Q
Im Rahmen eines Forschungsvorhabens wurden 240 Unfälle erfasst, bei denen die Schutzeinrichtung im Mittelstreifen durchbrochen wurde, also das Fahrzeug, Teile dessen oder Teile der Schutzeinrichtung auf die Gegenfahrbahn geraten sind oder ein Anprall an ein Hindernis im Mittelstreifen stattgefunden hat. Aus der Analyse der Durchbrüche ging hervor, dass es sich um relativ seltene, flächenhaft verteilte Ereignisse handelt. Als problematisch für die Ableitung von Einsatzempfehlungen für Systeme mit einem sehr hohen Aufhaltevermögen hat sich gezeigt, dass nur bei 17,5 % der Durchbruchunfälle ein Zusammenhang mit der Streckencharakteristik ableitbar ist. Da mit dem Anprall an steifere Schutzeinrichtungen eine erhöhte Verletzungsgefahr der Fahrzeuginsassen einhergeht, ist jedoch ein flächendeckender Einsatz dieser Systeme nicht zielführend. Der Einsatz von Systemen mit sehr hohem Aufhaltevermögen sollte nichtsdestotrotz in Streckenabschnitten in Erwägung gezogen werden, in denen es vermehrt zu Abkommensunfällen des Schwerverkehrs gekommen ist und bei denen die im Rahmen der Untersuchung als auffällig identifizierten besonderen Charakteristika vorliegen. Weiterhin sollten aber auch weitere Maßnahmen (z. B. die Anlage von Rüttelstreifen) in Betracht gezogen werden, um Abkommensunfälle sowie Durchbrüche zu verhindern.