Detailergebnis zu DOK-Nr. 62970
Entwicklung eines Parameters zur Beurteilung der Längsebenheit
Autoren |
R. Spielhofer P. Maurer B. Brozek |
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Sachgebiete |
14.2 Ebenheit, Befahrbarkeit |
Wien: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, 2009, 151 S., zahlr. B, T, 65 Q, Anhang (Schriftenreihe Straßenforschung H. 582)
Die Beurteilung der Längsebenheit einer Fahrbahn erfolgt derzeit in Österreich mit unterschiedlichen Verfahren (Planograph bzw. 4-m-Latte, International Roughness Index (IRI)), die allerdings nur eingeschränkt Möglichkeiten bieten, die Längsebenheit in all ihren Erscheinungsformen korrekt zu beurteilen. Im Zuge des Projekts wurden zunächst anhand einer Literaturrecherche gängige Verfahren zur Messung und Beurteilung der Längsebenheit erhoben. Danach wurden mehrere Bewertungsverfahren selektiert, die zur Beurteilung von 30 ausgewählten Strecken (insgesamt 115 km), die mit dem RoadSTAR hinsichtlich Längsebenheit vermessen wurden, herangezogen. Es zeigte sich, dass kein existierender Parameter eine umfassende Bewertung der Längsebenheitsprobleme ermöglicht. Somit wurden weitere Untersuchungen angestellt. Mithilfe eines realitätsnahen Lkw-Modells wurden basierend auf dem Höhenprofil die aufgrund von Längsunebenheiten auftretenden dynamischen Radlasten auf den 30 Teststrecken berechnet und es wurde versucht, unter Zuhilfenahme dreier unterschiedlicher Modelle daraus die Straßenbeanspruchung abzuleiten. Es konnte jedoch keine Aussage in Bezug auf die Herabsetzung der Lebensdauer der Fahrbahn getroffen werden. Weiterhin wurde das in Deutschland entwickelte Verfahren "Bewertetes Längsprofil" (WLP - weighted longitudinal profile) untersucht. Die Auswertung der 30 Teststrecken mit den in Deutschland festgelegten Parametern zeigte, dass alle Phänomene der Längsebenheit mit diesem Verfahren sehr gut detektiert werden können, die Höhe der Auswirkung aber noch nicht bestmöglich festgestellt wird. Um das WLP für österreichische Verhältnisse bestmöglich zu adaptieren, wurde die "vorhandene" Welligkeit des gesamten Autobahn- und Schnellstraßennetzes berechnet und mit w = 2,6 festgelegt. Nach dieser Anpassung zeigte das Verfahren adäquate Bewertungen aller relevanten Längsebenheitsphänomene. Anschließend wurden ein Bewertungshintergrund und Vorschläge für Ziel-, Abnahme-, Warn- und Schwellenwerte erstellt, mit dem das österreichische Autobahnen- und Schnellstraßennetz sowie alle ASFINAG-Neubaustrecken aus den Jahren 2006 und 2007 mit dem adaptierten WLP (WLPA(Index Austria)) bewertet wurden. Auch hier zeigte sich eine adäquate Bewertung und damit auch die prinzipielle Eignung als Parameter für das Pavement Management und als Abnahmeverfahren.