Detailergebnis zu DOK-Nr. 63060
Leichtbaustoff Glasschaumgranulat - Einsatz an der BAB A 8 bei Bernau am Chiemsee
Autoren |
G. Gold M. Dietrich |
---|---|
Sachgebiete |
7.2 Erdarbeiten, Felsarbeiten, Verdichtung 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Erd- und Grundbautagung 2010: Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe "Erd- und Grundbau", 9./10. März 2010, Münster. Köln: FGSV Verlag, 2010, CD-ROM (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Erd- und Grundbau" (FGSV, Köln) H. 11) (FGSV C 11) S. 2 S. 205-216, 11 B, 1 T, 1 Q
Die Bundesautobahn (BAB) A 8 München - Salzburg verläuft im Bereich des Chiemsees auf sehr setzungsempfindlichem Untergrund. Die hier sehr mächtigen Seetone verursachten seit dem Bau der Autobahn in den 1930er Jahren anhaltende Setzungen bis zu 1,8 Metern am Fahrbahndamm und der Brücke über die Eisenbahn. Die alte Bahnbrücke Bernau, die durch Setzungen stark geschädigt war, wurde 2007 durch einen Neubau ersetzt. Die neue Brücke ist, im Gegensatz zum Altbauwerk, auf Pfählen im Felsuntergrund tief gegründet und damit praktisch frei von Setzungen. Die neu hergestellten Dämme der Autobahn weisen dagegen aktuell Setzungen von ca. zwei bis vier Zentimetern pro Jahr auf. Zum Ausgleich der Setzungsdifferenzen zwischen Brückenbauwerk und Autobahndamm wurden beiderseits der Brücke die Dämme auf einer Länge von 35 Metern hinter den Widerlagern mit Glasschaumgranulat als Leichtschüttmaterial aufgebaut. Da für Glasschaumgranulat standardisierte Überprüfungen, Regelwerke für die Produktion und für den Einbau noch nicht vorlagen bzw. einschlägige Erfahrungen auch nicht gegeben waren, wurde von der Autobahndirektion Südbayern, zusammen mit dem Ingenieurbüro Crystal Geotechnik, ein Konzept zur Qualitätssicherung der Materialeigenschaften, wie auch des Einbaus, entwickelt. Der Einbau und die Verdichtung des Materials wurden in Probefeldern kalibriert sowie anschließend intensiv überwacht und dokumentiert.