Detailergebnis zu DOK-Nr. 63067
Adhäsion von Bitumen am Gestein: Verfahren der quantitativen Bestimmung auf Grundlage der Europäischen Normung
Autoren |
P. Renken M.P. Wistuba J. Grönniger |
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Sachgebiete |
9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung 9.1 Bitumen, Asphalt |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2010, 140 S., 101 B, 40 T, 23 Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 1043). - ISBN 978-3-86918-029-8
Die Adhäsion zwischen Bindemittel und Gesteinskörnung zählt zu den wichtigen Asphalteigenschaften. Mangelndes Haftverhalten kann zu erheblichen Schäden an den Asphaltbefestigungen führen. Die europäische Asphaltprüfnorm DIN EN 12697 mit den Teilen 11 und 12 beschreibt Verfahren zur Beurteilung der Adhäsion am Einzelkorn und im Asphalt. Ziel der Forschungsarbeit war es, die Aussagefähigkeit der Versuche für das deutsche Baustoffspektrum zu überprüfen, versuchstechnische Parameter zu überprüfen und zusätzlich nicht in der EN enthaltene Untersuchungsmethoden, nämlich die Kontaktwinkelmessung und den zentrischen Zugversuch, auf ihre Eignung zu überprüfen. Die Ergebnisse der Untersuchungen können wie folgt zusammengefasst werden: Der Rolling-Bottle-Test erweist sich als ein gut geeigneter Versuch. Das Verfahren B der einfachen Wasserlagerung bringt keine Differenzierung der Ergebnisse. Der Versuch C mit siedendem Wasser und dem Vergleich mit einer Kalibrierkurve ist sehr aufwendig und weniger aussagefähig als der Rolling-Bottle-Test und bringt deshalb keinerlei Vorteile. Die angewendete Kontaktwinkelmessung unter Wasser differenziert die Gesteins-/Bitumenkombinationen nicht ausreichend und ist für polymermodifiziertes Bindemittel überhaupt nicht anwendbar. Die Beurteilung der Wasserempfindlichkeit an Asphalt mittels Änderung der Spaltzugfestigkeit ist mit erheblichen Versuchsstreuungen verbunden und liefert nur dann brauchbare Ergebnisse, wenn der Versuch mehrfach wiederholt wird und der Hohlraumgehalt sehr genau angesteuert wird. Der zentrische Zugversuch und der damit berechnete Unterschied der Zugfestigkeit trockener gegenüber wassergelagerter prismatischer Probekörper ist dem in der DIN EN 12697-12 beschriebenen Verfahren des Abfalls der Spalt-Zugfestigkeit nach ersten Ergebnissen deutlich überlegen. Forschungsbedarf wird in der Optimierung des zentrischen Zugversuches gesehen, da die Ergebnisse gegenüber des Verfahrens der Spaltzugfestigkeitsänderung als wesentlich differenzierter und damit geeigneter zur Beurteilung des Haftverhaltens angesehen werden. Wenn die verfahrenstechnischen Randbedingungen für den zentrischen Zugversuch durch ein entsprechendes Untersuchungsprogramm optimiert wurden, sollte der zentrische Zugversuch in die Europäische Norm als Verfahren in die EN 12697-12 eingebracht werden und dann das dort beschriebene Verfahren über die Änderung der Spaltzugfestigkeit ersetzen.