Detailergebnis zu DOK-Nr. 63290
Numerische Parameteruntersuchung zur Durchsickerung von linienförmigen Sandsäulen mit Geotextillagen (Orig. engl.: Numerical parametric investigation of infiltration in one-dimensional sand-geotextile columns)
Autoren |
R.J. Bathurst G. Siemens |
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Sachgebiete |
9.12 Vliesstoffe, Papier, Folien, Textilien, Geotextilien |
Geotextiles and Geomembranes 28 (2010) Nr. 5, S. 460-474, 19 B, 4 T, zahlr. Q
Geotextilien werden routinemäßig zum Trennen und Filtern eingesetzt. Die Planung dieser Systeme beruht üblicherweise auf der Annahme von Wassersättigung im Geotextil und dem umgebenden Boden. In der Praxis dagegen können zeitweise Boden und Geotextil ungesättigt sein und dabei andere hydraulische Eigenschaften besitzen. Im vorliegenden Bericht werden Versuche an Sandsäulen mit 10 cm Durchmesser mit und ohne Geotextillagen beschrieben. Diese Lagen wurden in neuem und verschmutzten Zustand eingebaut, um den Einfluss von Feinkornanreicherung zu simulieren und so die Aussagekraft der Versuche zu erweitern. Ferner wurden nummerische Betrachtungen durchgeführt, und diese wurden mit den Laborversuchsergebnissen verglichen. Es wird gezeigt, dass die Annahme der Durchlässigkeit der Geotextilien um ca. 2 Zehnerpotenzen verringert werden muss, um die Laborversuchsergebnisse mit den numerischen Werten in Übereinstimmung zu bringen. Die geringe Durchlässigkeit ist auf den Eintrag von Feinkorn zurückzuführen, der bei üblicher Vorgehensweise nicht berücksichtigt wird. Ein einfaches Modell mit der Annahme eines zweilagigen Mediums mit gleichmäßigen Durchflusseigenschaften wurde entwickelt, um den höchstmöglichen Wasserstand über dem Geotextil zu ermitteln. Ein Wasserstau kann zu einem seitlichen Abfluss entlang dem Geotextil führen z. B. in Bewehrte-Erde-Konstruktionen, in Böschungen, in Dämmen und im Straßenunterbau.