Detailergebnis zu DOK-Nr. 63352
Fahrmuster auf überlasteten Autobahnen: Simultanes Berechnungsmodell für das Fahrverhalten auf Autobahnen als Grundlage für die Berechnung von Schadstoffemissionen und Fahrzeitgewinnen (Forschungsauftrag 2009/005_OBF)
Autoren |
W. Stock H. Hautzinger G. Gottardi |
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Sachgebiete |
5.1 Autobahnen 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2010, 95 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1291)
Gegenstand der vorliegenden Studie ist die Beschreibung und Analyse des Fahrverhaltens von Motorfahrzeugen auf Autobahnen mithilfe von empirischen Daten zum Verkehrsablauf. Dabei geht es um die Ermittlung aller den Fahrverlauf beeinflussenden Größen, die für die Bestimmung des Nutzens aus Fahrzeiteinsparungen sowie für die Schadstoffberechnung von Bedeutung sind. Zu den Erklärungsgrößen des Fahrverlaufs zählen insbesondere Angaben zur Stärke und Zusammensetzung des Verkehrs auf einem Straßennetzabschnitt sowie Merkmale der Infrastruktur. Das Hauptaugenmerk der Untersuchung liegt auf Streckenabschnitten vor einem Engpass bzw. im Bereich eines Engpasses, da die Ergebnisse der Studie vor allem dazu verwendet werden sollen, im Rahmen von Zweckmäßigkeitsbeurteilungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen die verkehrlichen Effekte einer Engpassbeseitigung (Neubau, Ausbau) zu prognostizieren. Die Monetarisierung der Fahrzeiteinsparungen und die Berechnung der Schadstoffemissionen sind nicht Bestandteil des Forschungsprojekts. Die hier entwickelten statistischen Modelle lassen sich wie folgt charakterisieren: Wahrscheinlichkeitsmodelle für das Ereignis "Verkehrszusammenbruch" (im Folgenden auch Modelle für das Kollapsrisiko genannt), Regressionsmodelle für die mittlere Fahrgeschwindigkeit bei stabilem Verkehrsfluss und bei instabilem Verkehrsfluss sowie Berechnungsverfahren zur Bestimmung der Zeitverluste bei instabilem Verkehrsfluss. Das hier konzipierte und anhand von Zählstellendaten getestete Verfahren zur Berechnung der staubedingten Zeitverluste der Verkehrsteilnehmer ist als eine einfach zu handhabende Alternative zu bestehenden Simulationsmodellen mit hohem Komplexitätsgrad gedacht. Bei dem hier entwickelten Modell wird die empirisch beobachtete Tagesganglinie für Tage mit Stau einer hypothetischen Tagesganglinie der Verkehrsnachfrage gegenübergestellt. Die hypothetische Ganglinie als Referenzgröße repräsentiert dabei die zeitliche Verteilung der Verkehrsnachfrage, die man am Untersuchungstag bei stabilem Verkehrsfluss hätte beobachten können.