Detailergebnis zu DOK-Nr. 63554
Argumentarium pro und contra Tempolimit 80/100 km/h auf Österreichs Landstraßen
Autoren |
R. Risser W.J. Berger |
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Sachgebiete |
5.2 Landstraßen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 57 (2011) Nr. 2, S. 74-82, 3 B, 2 T, 44 Q
Mit einer generell zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auf Landstraßen hat Österreich (neben Deutschland) das höchste Tempolimit in der EU. Über dieses Limit wird in der österreichischen Fachwelt seit einigen Jahren intensiv diskutiert. Dabei steht die Strategie im Vordergrund, 100 km/h nur auf gut ausgebauten Straßen zuzulassen und für alle anderen das Limit generell auf 80 km/h zu reduzieren. Immerhin sterben rund 60 % aller der bei Straßenverkehrsunfällen in Österreich getöteten Personen auf Landstraßen, davon rund drei Viertel bei Alleinunfällen oder Unfällen im Begegnungsverkehr, und hiervon wiederum knapp die Hälfte im vergleichsweise niederrangigen Netz. Wohl auch deshalb wurde das nationale Verkehrssicherheitsziel von weniger als 500 Getöteten im Jahr 2010 verfehlt. Doch welche Argumente sprechen nun tatsächlich für die Senkung des generellen Limits auf Landstraßen? Welche Gegenargumente werden häufig ins Treffen geführt und wie haltbar sind sie? Diesen Fragen geht der Beitrag nach. Resümierend gelangen die Autoren zur Feststellung, dass ein generelles Limit von 80 km/h für Landstraßen mit erlaubten 100 km/h, wo es nach sachgemäßer Beurteilung vertreten werden kann, zweifellos gerechtfertigt ist.