Detailergebnis zu DOK-Nr. 63572
Verkehrsstauungen und Unfallschwere: wirtschaftliche Bewertung mithilfe von "Ordered-Response"-Modellen (Orig. engl.: Road traffic congestion and crash severity: econometric analysis using ordered response models)
Autoren |
C. Wang M.A. Quddus S.G. Ison |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Journal of Transportation Engineering 136 (2010) Nr. 5, S. 424-435, 4 B, 3 T, zahlr. Q
Unfallforscher und Verkehrsplaner diskutieren seit längerer Zeit die Frage, ob Verkehrsstauungen die Verkehrssicherheit verbessern können, da die Geschwindigkeit bei gebundenem gegenüber freiem Verkehrsablauf relativ gering ist. Das kann zu einer Verringerung der Unfallschwere führen. Bisherige Untersuchungen mithilfe statistischer Verteilungsmodelle und aggregierten Unfalldaten und Daten zur Verkehrsstärke oder -dichte zur Beschreibung von Verkehrsstauungen verschleiern jedoch andere Parameter, wie zum Beispiel Fahrbahngeometrie, Fahrereigenschaften, Fahrzeugauslegung und Witterungsbedingungen auf das Unfallgeschehen. Um diese einbeziehen zu können, werden in dem Beitrag zunächst die Eignung verschiedener "Ordered-Response"-Modelle (unter anderen Logit- und Probit-Modelle) für die vorliegende Fragestellung diskutiert. Sie sind sowohl für ordinale abhängige Variable als auch für nicht aggregierte Unfalldaten geeignet. Verifiziert werden die eingesetzten Modelle mit vorliegenden Daten für die Ringautobahn M 25 um London für die Jahre 2003 bis 2006. Die Unfalldaten werden kategorisiert nach leichten, schweren und tödlichen Personenschäden. Zur Beschreibung der Verkehrscharakteristik werden Verzögerungsdauer, Verkehrsstärke und Geschwindigkeit herangezogen, für die der Streckencharakteristik Kurvigkeit, Längsneigung, Fahrbahnbreite (Anzahl der Fahrstreifen). Außerdem werden verwendet: Tageszeit, Wochentag, Lichtverhältnisse, Witterungsbedingungen (Regen, Schnee), Fahrbahnbedingungen (trocken, nass) und die Anzahl der beteiligten Fahrzeuge. Die Auswertung zeigt, dass das Ausmaß der Verkehrsstauungen sich nicht signifikant auf die Unfallschwere auf der Ringautobahn auswirkt, die Verkehrsstärke dagegen einen bedeutenden Einfluss hat.