Detailergebnis zu DOK-Nr. 63587
Zum Unfallgeschehen älterer Verkehrsteilnehmer
Autoren |
T. Janitzek J. Kubitzki |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 57 (2011) Nr. 2, S. 65-73, 11 B, 31 Q
Die Verkehrssicherheitsforschung in Deutschland weist eine lange Tradition zur Sicherheit von Senioren auf. Dennoch ist der Blick vor allem in der Presse unvermindert durch die Fahrtüchtigkeits- beziehungsweise Fahreignungsdebatte älterer Autofahrer getrübt. Doch Senioren (65+) sterben zu zwei Dritteln als Fußgänger, Radfahrer und Beifahrer im Straßenverkehr - also als "schwächere" oder passive Teilnehmer - nur zu einem Drittel als Kraftfahrzeugführer. Ihr Anteil als Pkw-Fahrer an den nach Polizeimeldung hauptverursachten Unfällen mit Personenschaden lag im Jahr 2009 mit 13,5 % weit unter ihrem Bevölkerungsanteil, im Gegensatz zu dem der jüngeren Fahrer. Ihr Fahrleistungsanteil lag 2002 mit ca. 9,2 % nur leicht unter ihrem Hauptverursacheranteil 2002. Das Ziel der Europäischen Kommission, die Zahl der Verkehrstoten zwischen 2001 und 2010 zu halbieren, wurde verfehlt, nicht zuletzt durch den unvermindert hohen Anteil älterer Fußgänger unter den Opfern auf Europas Straßen. Das neue EU-Ziel, die Getötetenzahlen bis 2020 um 50 % zu reduzieren, kann nur erreicht werden, wenn die Perspektivenerweiterung weg vom vor allem gefährlichen Kraftfahrer hin zum auch gefährdeten Verkehrsteilnehmer auch die öffentliche Wahrnehmung erreicht.