Detailergebnis zu DOK-Nr. 63810
Modellierung des Einflusses photokatalytischer Oberflächen auf die NO2-Konzentrationen in der Luft an Verkehrswegen
Autoren |
V. Diegmann L. Neunhäuserer |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Luftqualität an Straßen 2011: Kolloquium, 30. und 31. März 2011, Bergisch Gladbach. Köln. FGSV Verlag, 2011 (FGSV 002/97) S. 259-279, 5 B, 4 T, zahlr. Q
Auf der Basis von dreidimensionalen, mikroskaligen Modellrechnungen für verschiedene Konfigurationen eines Autobahnabschnitts wurde der Einfluss photokatalytischer Oberflächen auf die Stickstoffkonzentration in der Luft abgeschätzt. Der Stickoxidabbau durch photokatalytische Oberflächen wurde dabei im Modell durch einen Depositionsprozess beschrieben. Als Basisdaten für die Modellrechnungen mit dem Ausbreitungsmodell LASAT wurden reale Verkehrs-, Meteorologie- und Vorbelastungsdaten verwendet. Daraus wurden stündliche Zeitreihen der Emission und der Depositionsgeschwindigkeit als Eingangsdaten für die Modellierung abgeleitet. Als wesentliche Einflussgröße auf die Depositionsgeschwindigkeit wurde die UV-A-lntensität berücksichtigt. Es konnte gezeigt werden, dass die zeitliche Verteilung der UV-A-lntensität und damit der Depositionsgeschwindigkeit im Verhältnis zur zeitlichen Verteilung der Stickoxidbelastung einen deutlichen Einfluss auf die deponierte Masse und die Stickoxidminderung hat. Die Berechnungen ergaben weiterhin, dass mit den verwendeten Parametern der Depositionsprozess durch den photokatalytischen Widerstand limitiert wird. Die Minderung der NO2-Belastung durch photokatalytisch behandelte Lärmschutzwände erwies sich mit maximal 1,5 % im Jahresmittel als relativ gering, im Nahbereich bis ca. 30 m Abstand zur Fahrbahn waren die Lärmschutzwände selbst das effektivste Mittel zur Senkung der Stickoxidbelastung. Für photokatalytische Fahrbahnoberflächen wurde aufgrund niedrigerer Depositionsgeschwindigkeiten eine NO2-Minderung von maximal ca. 1 % im Jahresmittel berechnet.