Detailergebnis zu DOK-Nr. 63813
Maßnahmen gegen Wildunfälle auf Straßen - ein Überblick
Autoren |
C. Mosler-Berger |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Straße und Verkehr 97 (2011) Nr. 6, S.10-14, 4 B, 23 Q
Unfälle mit Wildtieren auf Straßen sind in allen industrialisierten Ländern mit dichten Verkehrsnetzen zu einem Problem geworden, das sich in Statistiken über Personen- und Sachschäden beziehungsweise über getötete Tiere widerspiegelt. Da das Warnschild "Wildwechsel" wenig Wirkung zeigt, wird seit etwa den 1960er Jahren vermehrt nach anderen Maßnahmen gesucht. Heute werden verschiedene Mittel auf dem Markt angeboten, deren versprochene Wirksamkeit jedoch selten mit entsprechenden Studien belegt ist. Grundsätzlich lassen sich drei Maßnahmentypen unterscheiden, die Wildunfälle verhindern sollen. Die erste Gruppe enthält Maßnahmen, die mit optischen, akustischen oder geruchlichen Mitteln Wildtiere davon abhalten sollen, vor herannahenden Autos über die Straße zu wechseln. Lichter, Töne und Gerüche sollen die Aufmerksamkeit der Tiere am Straßenrand erhöhen, sodass sie ihr Verhalten der Verkehrssituation entsprechend anpassen. Die zweite Gruppe von Maßnahmen zielt nicht auf das Verhalten der Tiere ab, sondern auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Indem diese über das aktuelle Unfallrisiko informiert werden, können sie ihre Aufmerksamkeit und Fahrweise entsprechend anpassen. Schließlich werden auch Maßnahmen getroffen, die Fahrbahn und Wildwechsel zeitlich und räumlich mit Über- oder Unterführungen dauerhaft trennen.