Detailergebnis zu DOK-Nr. 63817
Der Regenbogeneffekt an Verkehrszeichen
Autoren |
B. Steinauer T. Volkenhoff A. Sümmermann |
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Sachgebiete |
6.4 Verkehrszeichen, Wegweisung |
Straßenverkehrstechnik 55 (2011) Nr. 6, S. 382-388, 6 B, 8 Q
Blendung durch Sonnenreflexion an glatten Oberflächen und das Auftreten von Regenbögen in der Natur, beispielsweise durch Sonneneinstrahlung nach einem Regenereignis, sind allseits bekannt. Auch auf Verkehrszeichen kann es durch Sonneneinstrahlung zu Spiegelreflexion und zum Regenbogeneffekt kommen. Während Ursache und Auswirkungen der Spiegelreflexion bekannt sind, ist der Regenbogeneffekt erst in näherer Vergangenheit vor allen an neuen Verkehrszeichen beobachtet worden. Im Zuge der durchgeführten Untersuchung wurde analysiert, welche Randbedingungen zum Auftreten des Regenbogeneffekts führen und ob dieser Effekt negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit mit sich bringt. Aus der Untersuchung der Verkehrszeichen in einer Feldstudie ließen sich theoretische Überlegungen bestätigen, dass das Auftreten, die Sichtbarkeit und die Intensität des Regenbogeneffekts sowohl vom Sonnenstand als auch von Entfernung und Blickwinkel zu Verkehrszeichen mit mikroprismatischer Oberfläche abhängen. Der Regenbogeneffekt tritt vornehmlich in der Kombination kleiner Beobachtungswinkel und kurzer Entfernungen auf. In einer Befragung von Verkehrsteilnehmern wurde deutlich, dass der Regenbogeneffekt bei seinem Auftreten nicht wahrgenommen wird. Darüber hinaus wurden in einem Laborversuch mithilfe einer Fahrsimulatorstudie die Ergebnisse und Berechnungen aus den Feldversuchen und Probandenbefragungen unterstützt. Es zeigte sich, dass die Spiegelreflexion der Sonne von den Verkehrsteilnehmern deutlich intensiver und damit störender als der Regenbogeneffekt beurteilt wird. Insgesamt konnten keine Hinweise gefunden werden, dass der Regenbogeneffekt an Verkehrszeichen zu einer Verminderung der Verkehrssicherheit führt.