Detailergebnis zu DOK-Nr. 63876
Geschlechtsspezifische Veränderungen der Mobilität: Trends beim Pendeln in den USA laut einer nationalen Erhebung (Orig. engl.: Changes in travel characteristics by gender: U.S. Commuting trends from a national sample, 1985-2005)
Autoren |
R. Crane |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
TR News (2009) Nr. 264, S. 10-12, 5 B
Seit 1985 führt die US-Behörde für Bevölkerungsstatistik im Auftrag des US-Bauministeriums alle zwei Jahre die American Housing Survey (AHS), eine Stichprobenerhebung in 50 000 repräsentativen Haushalten durch. Dabei werden Fragen zum Pendlerverhalten gestellt, das heißt, zum genutzten Verkehrsmittel, zur Dauer der Fahrt und zur zurückgelegten Strecke. Anhand dieser Daten lassen sich Rückschlüsse auf den Einfluss demografischer Faktoren auf das Pendlerverhalten ziehen. Sowohl die Dauer als auch die Entfernungen sind in den betrachteten 20 Jahren generell angestiegen. Frauen passen sich, wenn auch langsam, in ihrem Pendlerverhalten den Männern an. Die geringsten Unterschiede sind in den jüngeren Altersgruppen bis 35 Jahre festzustellen. Das Pendlerverhalten ist aber nicht nur vom Geschlecht abhängig. So zeigte sich zum Beispiel, dass sich die Entfernung bei Angloamerikanern kaum veränderte, während sie bei männlichen wie weiblichen Hispanics und bei Afroamerikanerinnen deutlich anstieg. Angloamerikaner nutzen vorwiegend Pkw, Afroamerikaner dagegen haben den größten Anteil an der Nutzung des Schienenverkehrs, allerdings stark rückläufig. Auch die familiäre Situation hat Einfluss auf das Pendlerverhalten. Verheiratete Frauen mit Kindern pendeln zum Beispiel weiter als zu Beginn der Erhebungen und die zurückgelegte Entfernung ist erheblich stärker angewachsen als bei ihren Ehemännern. Für Rückschlüsse auf die komplizierten Zusammenhänge zwischen demografischen Faktoren und Pendlerverhalten wird die AHS weiterhin eine interessante Untersuchungsgrundlage sein.