Detailergebnis zu DOK-Nr. 63904
Modellierung des Fahrstreifenwechsels verschiedener Fahrzeuggrößen bei starkem Verkehr (Orig. engl.: Modeling the lane-changing execution of multiclass vehicles under heavy traffic conditions)
Autoren |
G. Rose M. Sarvi S. Moridpour |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Washington, D.C.: Transportation Research Board (TRB), 2010 (Transportation Research Record (TRB) H. 2161) S. 11-19, 7 B, 4 T, 19 Q
Theoretische Modelle, mit denen das Verhalten der Kraftfahrer beim Wechseln der Fahrstreifen beschrieben wird, sind ein zentraler Bestandteil von mikroskopischen Simulationsmodellen. Traditionell wird dabei nur die Entscheidung für einen Fahrstreifenwechsel betrachtet. Es stellt sich aber heraus, dass diese Entscheidung mit der Art der anschließenden Durchführung des Manövers zusammenhängt. Grundlage der Untersuchung sind Trajektorien (Verlauf der Fahrt aller Fahrzeuge über Zeit und Weg, gegliedert nach Fahrstreifen) von zwei kurzen Autobahnabschnitten in Kalifornien. Die Beobachtungen wurden jeweils bei der höchsten möglichen Verkehrsstärke durchgeführt. Analysiert wurden insgesamt 84 Spurwechselvorgänge. Die Fahrstreifenwechsel dauern im Mittel 4,8 s für Pkw und 8 s für Lkw. Bei Lkw hängt diese Zeit deutlich von der Geschwindigkeit ab. Vor und während des Manövers ändern die Lkw nicht merklich ihre Geschwindigkeit. Es handelte sich aber hauptsächlich um das Wechseln auf den langsameren Fahrstreifen. Die beobachteten Pkw dagegen wechselten (bedingt durch die Charakteristik der Messstellen) überwiegend nach links. Sie beschleunigten dabei merklich. Für das Maß der Beschleunigung wird eine Funktion im Sinne der klassischen Fahrzeugfolgetheorie angegeben. Die Ergebnisse eignen sich zur Aufnahme in mikroskopische Simulationsmodelle.