Detailergebnis zu DOK-Nr. 63932
On-Board-Abgasmessungen an Dieselfahrzeugen im Stuttgarter Straßenverkehr
Autoren |
H. Steven M. Kleinebrahm W. Scholz |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Luftqualität an Straßen 2011: Kolloquium, 30. und 31. März 2011, Bergisch Gladbach. Köln. FGSV Verlag, 2011 (FGSV 002/97) S. 202-213, 7 B, 2 T
Die seit 01.01.2010 gültigen Immissionsgrenzwerte für NO2 werden an den straßennahen Luftmessstationen in Stuttgart teilweise erheblich überschritten. Die Ursachen dafür sind insbesondere beim Kurzzeit-Immissionsgrenzwert bislang nicht klar. Ein Zusammenhang mit den NO2-Direktemissionen neuer, mit oxidierender Abgasnachbehandlungstechnik ausgestatteter Diesel-Pkw ist zu vermuten. Überdies weist die Stuttgarter Topografie viele Strecken mit ausgeprägten und langen Steigungen (teils über 6 %) auf. Eine Analyse der Abgaszusammensetzung von Pkw im realen Stadtverkehr soll hier die Fahrzustände identifizieren, die zu hohen NO2- und NOX-Emissionen führen, und Hinweise auf Emissionsminderungsmöglichkeiten liefern. Dazu wurde die Wirkung der häufig diskutierten Maßnahmen Tempolimit (T50 --> T30 bzw. T50 --> T40) sowie Verkehrsverstetigung untersucht. In dem Projekt wurden zwei repräsentative Diesel-Pkw-Modelle und ein leichtes Nutzfahrzeug mit On-Board-Abgasmesstechnik (PEMS = portable Emissionsmesssysteme) ausgerüstet. Mehrere festgelegte innerstädtische Streckenverläufe wurden wiederholt befahren, darunter der City-Ring und andere hoch belastete Abschnitte wie Neckartor und Hohenheimer Straße. Der Fahrer sollte zum einen im Verkehr "mitschwimmen", zum anderen die Strecken mit der Vorgabe Tempo 30 beziehungsweise Tempo 40 abfahren. Über die Messung der direkten Abgasemissionen hinaus werden die aufgenommenen Fahrprofile dazu verwendet, um mit dem Emissionsmodell PHEM der Universität Graz die dazugehörigen Emissionen zu modellieren.