Detailergebnis zu DOK-Nr. 63965
Mittelalterliche englische Brücken und moderne Transportpolitik: ein ferner Spiegel? (Orig. engl.: Medieval English bridges and modern transport policy: a distant mirror?)
Autoren |
A. Cooper D.J. Kulash |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
TR News (2010) Nr. 271, S. 26-33, 12 B, 1 Q
Der Autor zitiert im Untertitel seiner Arbeit nicht umsonst den Erfolgstitel von 1978 der US-amerikanischen Historikerin B. Tuchman: In "Der ferne Spiegel" geht es am Beispiel dramatischer Ereignisse im Frankreich des 14. Jahrhunderts auch um die generelle Bedeutung mittelalterlicher Geschichte für den modernen Menschen in einer globalisierten Welt. Und so geht es denn auch hier um eine vergleichende historische Studie mit deutlichem Bezug zur Gegenwart: Lassen sich etwa die gewonnenen Erkenntnisse von Mediävisten im Bezug auf den Straßen- und den Brückenbau im mittelalterlichen England (Bauperioden und -unterhalt, Finanzierungsformen und Rechtsstreitigkeiten) auf die heutige Verkehrspolitik der USA übertragen? Konkret geht es um das Federal-Aid Highway Program, das zuerst 1916 aufgelegt wurde und zur Jahrhundertmitte zum groß angelegten Ausbau des Fernstraßennetzes in den USA führte. Einige gemeinsame Kennzeichen sind dabei auszumachen: Spannungen zwischen einer Zentralgewalt und den lokalen Autoritäten, Suche nach alternativen Finanzierungsformen (etwa durch Zölle und Gebühren), mangelnde Abstimmung bei einzelnen Baumaßnahmen und eine parallel verlaufende Phasenverschiebung als ein verbindliches Steuerungsinstrument. Der Beitrag will dem heutigen Menschen ein Bewusstsein für den historischen Erfahrungshorizont des mittelalterlichen Menschen eröffnen und gleichzeitig auch Hilfen zur Bewältigung anstehender verkehrspolitischer Entscheidungen der Jetztzeit bieten.