Detailergebnis zu DOK-Nr. 64018
Störungsmanagement und Verkehrsinformation: Untersuchungsmethoden für eine Verkehrsprognose mittels Simulation (Orig. engl.: Incident management and traffic information: Tools and methods for simulated-based traffic prediction)
Autoren |
H.N. Koutsopoulos W. Burghout I. Andreasson |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Washington, D.C.: Transportation Research Board (TRB), 2010 (Transportation Research Record (TRB) H. 2161) S. 20-28, 9 B, 2 T, 21 Q
Ein Ziel des Verkehrsmanagements ist es, im Fall von erheblichen Störungen im Straßennetz die Konsequenzen möglichst weitgehend zu begrenzen. Zur Untersuchung geeigneter Strategien eignen sich Simulationsmodelle. Entsprechende Entwicklungen sind am Beispiel von Stockholm getestet worden. Dafür wird das Simulationsmodell MEZZO für den Verkehrsablauf auf Straßen eingesetzt. Es handelt sich hier um ein mesoskopisches Modell. Dabei werden zwar einzelne Fahrzeuge berücksichtigt. Die Frage, welche Verkehrsqualität entsteht, wird aber anhand makroskopischer Zusammenhänge festgestellt. Das dazu benötigte Fundamentaldiagramm der Strecken des Straßennetzes wird durch Geschwindigkeits-Dichte-Diagramme repräsentiert. Für dieses Diagramm wird zunächst eine exponentielle Gleichung eingesetzt. Wegen der kürzeren Rechenzeit geht das Modell aber später auf eine lineare Funktion über. Beide Modelle passen sich sehr gut den Verhältnissen auf der untersuchten Stadtautobahn an. Eine Besonderheit an dem Modell ist, dass die Parameter dieser Funktion aus aktuellen Messdaten geschätzt werden können. Für die Reaktion auf Störungen muss das Modell eine Vorstellung darüber enthalten, wie die Fahrer auf Störungsmeldungen hin ihre Fahrtroute ändern. Das dafür aufgestellt komplexe Modell lässt sich ebenfalls im laufenden Betrieb eichen. Außerdem unterscheidet das Modell nach drei Gruppen von Fahrern: solche die nach Erhalt der Störungsmeldung ihre Route ändern; solche die trotz empfangener Störungsmeldung die ursprünglich geplante Route beibehalten, und solche, die nicht über die Störung informiert sind. Die Modellvorstellungen werden per Simulation an einem Beispiel in Stockholm untersucht. Dabei wird angenommen, dass die zentrale Autobahnbrücke im Stadtgebiet für 30 Minuten in der Morgenspitze gesperrt ist. Das Ergebnis zeigt: Die ausweichenden Fahrer verlieren verhältnismäßig wenig Zeit.