Detailergebnis zu DOK-Nr. 64021
Leitfaden zur Berücksichtigung des menschlichen Faktors bei der Gestaltung einer sicheren Straßen-Infrastruktur (Orig. engl.: A state-wide analysis of pre-hospital injuries and fatalities resulting from motorcycle road accidents in Queensland)
Autoren |
J. Davey E.L. Enraght-Moony V.C. Tippett |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Road & Transport Research 16 (2007) Nr. 3 , S. 30-39, 2 B, 2 T, zahlr. Q
Die Studie untersucht die Art, Schwere und Häufigkeit von Verletzungen, die Ursache und die Häufigkeit von Todesfällen sowie demografische Charakteristika bei Motorradunfällen im australischen Bundesstaat Queensland. Dafür wurden Daten zu Motorrad-Unfällen ausgewertet, die in den Jahren 1999 bis 2003 durch den Queensland Ambulance Service (QAS) behandelt wurden. Motorradfahrer sind in Australien um ein Vielfaches öfter an Unfälle beteiligt als Pkw-Fahrer. Die Sterblichkeit bei Motorradunfällen liegt zudem deutlich höher als in anderen OECD-Staaten, mit steigender Tendenz. Über den Zeitraum wurde ein Anstieg der Anzahl der Verletzten um 34 % verzeichnet, ebenso ein Anstieg der Todesfälle vor Einlieferung ins Krankenhaus. Vor allem Männer bis 39 Jahren sind an Motorradunfällen beteiligt, wobei jüngere Männer bei den tödlichen Unfällen überrepräsentiert sind. Untersuchungen zeigen, dass gerade Motorradfahrer Unfälle mit leichteren Verletzungen selten bei der Polizei melden. Dies führt dazu, dass die Unfallzahlen der Polizei geringer sind und die offizielle Statistik in Richtung schwerer Unfälle verschoben ist. Um die tatsächlichen wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Motorradunfällen beurteilen zu können, wird daher empfohlen, die Unfalldaten der Polizei und der Krankenhäuser durch die Zahlen der Notfalldienste zu ergänzen.