Detailergebnis zu DOK-Nr. 64100
Risikoallokationsmodell (RA-Modell): der kritische Erfolgsfaktor für Public Private Partnerships - Teil 1: Risikominimierung / Teil 2: Zeitliche Risikobelastung / Teil 3: Risikotragfähigkeit
Autoren |
G. Girmscheid |
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Sachgebiete |
2.0 Allgemeines |
Bauingenieur 86 (2011) Nr. 3, S. 142-150, 6 B, 2 T, 33 Q / Nr. 4, S. 175-185, 11 B, 2 T, 4 Q / Nr. 4, S. 186-195, 12 B, 10 Q
Die Risikoverteilung bei einer Public Private Partnership (PPP) erfolgt nach einer Studie der ETH Zürich in der Praxis nach rechtlichen Rahmenbedingungen für die nichtdispositiven Risiken und für die dispositiven Risiken weitgehend nach intuitiven, habitativen und opportunistischen Gesichtspunkten gemäß der Verhandlungsstärke der Partner. Es fehlen eindeutige klar strukturierte Entscheidungskriterien und Methoden zur kostenminimierenden Verteilung der Risiken in einer PPP, welche der öffentlichen Hand eine optimale Risikoverteilung entsprechend der rechtlichen Rahmenbedingungen, der fachlichen Kompetenz und der finanziellen Kapazität beider Partner ermöglicht. Das Institut für Bau- und Infrastrukturmanagement der ETH Zürich konzeptionalisiert ein mehrdimensionales Risikoallokationsmodell (RA-Modell). Dieses RA-Modell berücksichtigt einerseits die fachlichen Kompetenzen und Möglichkeiten beider Partner zur Beeinflussung des Eintretens und Minimierung der Tragweite der Risiken sowie andererseits die finanzielle Risikodeckungskapazität des Risikonehmers. Mithilfe des RA-Modells werden die Risiken bei einer PPP so verteilt, dass einerseits die unternehmerischen Anreize des Privaten zur Effizienzsteigerung geweckt und andererseits die haushaltstechnischen Überlegungen zur Sicherung der Standortqualitäten der öffentlichen Hand gesichert werden. Nur wenn die Risiken beider Partner transparent sind und mithilfe klarer Entscheidungskriterien eine faire Risikoverteilung ermöglicht wird, lassen sich längerfristige Partnerschaften wie PPPs partnerschaftlich und wirtschaftlich erfolgreich abwickeln.