Detailergebnis zu DOK-Nr. 64121
Widerstandsfunktionen für Innerorts-Straßenabschnitte außerhalb des Einflussbereiches von Knoten (Forschungsauftrag SVI 2005/001)
Autoren |
P. Widmer D. Bärlocher T. Buhl |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2010, 92 S., 52 B, 58 T, zahlr. Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1339)
In Verkehrsmodellen werden für die Teilmodelle der Ziel- und Verkehrsmittelwahl sowie für die Verkehrsumlegung Widerstandsfunktionen (Verkehrsstärke-Geschwindigkeits-Funktionen) benötigt, welche den für die Zurücklegung einer Strecke benötigten Zeitaufwand in Abhängigkeit der Verkehrsstärke abbilden. Die bisher verwendeten Widerstandsfunktionen basieren in der Regel auf Untersuchungen von Verkehrssituationen im Außerortsbereich. Die Wirkung der im Innerortsbereich auftretenden stadtverkehrstypischen Störeinflüsse auf den Verkehrsablauf wurde bisher kaum adäquat berücksichtigt. Ziel der Studie ist es, diese Wissenslücke zu füllen. Dazu werden die Wirkungen von stadtverkehrstypischen Störeinflüssen auf die mittlere Reisegeschwindigkeit auf Innerorts-Straßenabschnitten außerhalb des Einflussbereiches von Knoten empirisch und mit Verkehrsmikrosimulation untersucht. Mit den aus der Mikrosimulation gewonnenen Daten werden die Parameter von drei häufig verwendeten Widerstandsfunktionsansätzen (BPR-Funktion, Akçelik-Funktion und konische Funktion) für typische Verkehrssituationen geschätzt. Die berücksichtigten Verkehrssituationen werden durch die Ausprägungen der Variablen für stadtverkehrstypische Störeinflüsse definiert. Auf lnnerorts-Straßenabschnitten in der Schweiz sind es vor allem: ÖV-Haltestellen und Parkierungsvorgänge im Straßenraum, Erschließungsverkehr (Ein-/Ausfahrten bei Grundstücken und an Nebenknoten) sowie querende Fußgänger. An Fallbeispielen wurden für jede Verkehrssituation Mikrosimulationsberechnungen durchgeführt, bei denen jeweils die Verkehrsbelastung schrittweise erhöht wurde. Mit den damit gewonnenen Daten konnte in einem ersten Schritt für drei festgelegte Straßentypen (mit unterschiedlicher Ausgestaltung des Querschnittes) lineare Regressionsmodelle mit der Kapazität als abhängiger und der Wunschgeschwindigkeit und der Verkehrssituation als unabhängigen Variablen geschätzt werden. Mit den Ergebnissen der Studie liegen für die Schweiz erstmals empirisch abgestützte Parameter-Werte der BPR-Widerstandsfunktion für die hier typischen Innerorts-Straßenabschnitte und Verkehrssituationen vor.