Detailergebnis zu DOK-Nr. 64219
Die Veränderung der selbstständigen Mobilität von Kindern zwischen 1990 und 2010
Autoren |
B. Frauendienst A.P. Redecker |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 57 (2011) Nr. 4, S. 187-190, 3 B, 9 Q
Im Jahr 1990 legten Mayer Hillman, John Whitelegg und John Adams mit ihrer Studie "One False Move - A Study of Children's Independent Mobility" dar, dass neben der Betrachtung von Unfallzahlen weitere Bedingungen bei der Bewertung der Verkehrssicherheit von Kindern berücksichtigt werden müssen. In ihrer noch heute viel zitierten Studie stellten sie fest, dass zeitgleich mit dem Rückgang von Verkehrsunfällen auch eine starke Reduzierung der selbstständigen Mobilität von Kindern einherging. Diese damals zeitgleich auch in Nordrhein-Westfalen durchgeführte Studie konnte 2010 wiederholt werden, um mögliche Veränderungen an den bereits 1990 untersuchten Standorten zu beobachten. Die aktuelle Studie zeigt, dass sich an zwei von insgesamt fünf untersuchten Grundschulstandorten sehr unterschiedliche Mobilitäts- und Verkehrsmuster entwickelt haben: eine "Auto-Schule" mit 45 % Pkw-Nutzung auf dem Schulweg und eine "Begleitungs-Schule", an der nur noch 65 % der Kinder allein von der Schule nach Hause kommen dürfen, die allerdings hauptsächlich zu Fuß begleitet werden. Diese Ergebnisse zeigen, dass insbesondere an zwei der untersuchten Standorte eine Reduzierung der selbstständigen Mobilität stattgefunden hat. Die beobachteten Veränderungen im Modal Split und die zunehmende Begleitung weisen auf die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung bei der Bewertung der Verkehrssicherheit von Kindern hin, die neben dem Unfallgeschehen auch die Mobilitätsentwicklung einbezieht.