Detailergebnis zu DOK-Nr. 64278
Zwischen Antike und Mittelalter: der Verfall des römischen Straßensystems in Mittelitalien und die Via Amerina
Autoren |
A. Esch |
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Sachgebiete |
0.1 Straßengeschichte |
München: Beck Verlag, 2011, 208 S., 184 B, 193 Q. - ISBN 978-3-406-62143-7
Arnold Esch beschreibt in seinem neuen Buch, das auf jahrzehntelange eigene Forschungen und Wanderungen zurückgeht, den Verfall des hochentwickelten römischen Straßensystems in Mittelitalien nach dem Ende des Römischen Reiches. Er erklärt, warum einzelne Strecken schon früh außer Gebrauch gerieten, während andere überdauerten: Einsichten, die man für das Auffinden römischer Straßen im Gelände auch heute noch nutzen kann. Der Zerfall Italiens in kleinere Räume schuf in der Endphase des Römischen Reiches neue Bedingungen und neue Prioritäten und änderte Funktion und Ziel der Straßen, die sich, die rücksichtslose römische Gerade aufgebend, nun wieder dem Geländerelief anpassten. Man sieht in diesem Buch, das archäologische und historische Betrachtungsweise zusammenführt, wie antike Straßen wahrgenommen, wie sie im Lokalverkehr genutzt oder zu Pilgerstraßen wurden, wie unter verfallenen Brückenbögen Furten entstanden: man lernt die historische Entwicklung mit dem Auge zu erfassen. Im zweiten Teil des Buches wird das am Beispiel der Via Amerina (von Rom nordwärts ins südliche Umbrien) Schritt für Schritt gezeigt, die zwischen Antike und Mittelalter besondere Bedeutung gewann. Arnold Esch ist Professor für Mittelalterliche Geschichte und Archäologie. Er war bis zu seiner Emeritierung Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Rom.