Detailergebnis zu DOK-Nr. 64285
Aggressionen im Verkehr (Forschungsauftrag SVI 2004/051)
Autoren |
A. Eckhardt U. Huwer M. Marti |
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Sachgebiete |
0.8 Forschung und Entwicklung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2011, 62, XVII S., 1 B, zahlr. Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1340)
Aggressionen im Verkehr sorgen regelmäßig für Medienberichte, Verkehrsunfälle werden teilweise durch aggressives Verhalten (mit-)verursacht. Oft wird zudem die Vermutung geäußert, in den letzten Jahren habe aggressives Verhalten im Verkehr zugenommen. Die Schweizerische Vereinigung der Verkehrsingenieure und Verkehrsexperten (SVI) hat daher eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um zu klären, welche Ursachen zur Entstehung aggressiven Verhaltens beitragen und wie aggressionsfördernde Situationen entschärft werden können. Im Vordergrund stehen dabei Merkmale des Verkehrsraums. Ziel der Untersuchung war es, Empfehlungen für die aggressionsmindernde Gestaltung von Verkehrsräumen zu formulieren. Als Grundlage für das Forschungsprojekt wurde folgende, durch die wissenschaftliche Literatur breit abgestützte Definition von aggressivem Verhalten verwendet: Eine Handlung im Straßenverkehr wird als aggressiv bezeichnet, wenn sie darauf abzielt, andere Menschen oder Sachwerte bewusst zu gefährden oder zu schädigen. Dabei ist es unerheblich, ob mit einer spezifischen aggressiven Handlung wie Drängeln oder Lichthupen tatsächlich eine Schädigung erzielt wird oder nicht. Im Vordergrund steht die bewusste Gefährdung von anderen Verkehrsteilnehmenden oder Sachwerten. Aus diesem Grund zählt auch Rasen nicht zu den typischen aggressiven Verhaltensweisen. Raser befriedigen in erster Linie ein persönliches Bedürfnis nach Risikosuche. Dieses Risikoverhalten zielt nicht primär darauf ab, andere Personen oder Sachwerte zu schädigen. Raser nehmen jedoch die Gefährdung anderer in Kauf.